Fährunfall auf der Elbe: So geht es dem Opfer im Krankenhaus
Am frühen Montagmorgen kollidierte eine Hadag-Fähre der Linie 62 auf Höhe des Anlegers Dockland mit einem Schubverband. Elf Personen wurden bei dem schweren Schiffsunfall verletzt, eine von ihnen lebensgefährlich. Am Dienstag gab die Polizei Entwarnung.
Als die beiden Schiffe ineinanderkrachten, zersplitterten die Fenster der Hadag-Fähre, auf der zu diesem Zeitpunkt 25 Personen an Bord waren. Das Elbwasser schwappte in den Fahrgastraum. Die Fähre war mit einem sogenannten Schubverband kollidiert. Dieser besteht aus einem Antriebsschiff und einer Schute, das ist eine Art Lastenkahn ohne eigenen Antrieb.
Fährunglück auf der Elbe: Zwei Schiffe krachten ineinander
Elf Menschen wurden verletzt, einer davon lebensgefährlich am Kopf. Laut der Polizei ist der Mann inzwischen außer Lebensgefahr, er werde aber wegen seines Schädel-Hirn-Traumas weiterhin im Krankenhaus behandelt.
Warum die beiden Wasserfahrzeuge an dem nebeligen Morgen kollidiert waren, sei weiterhin Teil der Ermittlungen der Polizei. Ob ein Schiff dem anderen die Vorfahrt genommen hatte, konnte der Polizeisprecher zunächst nicht sagen. Ob eventuell ein technischer Defekt den Unfall ausgelöst hatte, sei ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen.
Die Hadag-Fähren sind Teil des öffentlichen Nahverkehrs und fahren regelmäßig über die Elbe. Die Hadag ist ein Tochterunternehmen der Hamburger Hochbahn. Der Hadag zufolge steuern derzeit 84 Schiffsführerinnen und Schiffsführer die 28 Fähren im Hamburger Hafen.
Schiffsführer bei der Hadag absolvieren dreijährige Ausbildung
Jeder einzelne habe „eine solide Ausbildung über drei Jahre absolviert“, sagte ein Hadag-Sprecher. Die Qualität der Ausbildung werde auch dadurch unterstrichen, dass die Prüfung durch eine Prüfungskommission des Oberhafenamtes abgenommen werde, der der Hafenkapitän vorsitze. Zudem würden neue Hafenschiffer und Hafenschifferinnen zunächst drei Monate von erfahrenen Kollegen bei ihren Fahrten im Hamburger Hafen begleitet. Erst danach sowie nach einem umfassenden gesundheitlichen Check gebe es für sie den Personenbeförderungsschein.
An Bord einer Hadag-Fähre ist in der Regel nur ein Schiffsführer. Das entspreche den im Hamburger Hafen geltenden Vorschriften. „Die Schiffe sind so ausgerüstet, dass der Betrieb auch mit einem Schiffsführer sicher ist. Nach derzeitigem Stand hätte auch eine zweite Person an Bord den Unfall am Montagmorgen nicht verhindern können“, sagte der Hadag-Sprecher weiter. (dpa/aba)