Falsche Polizisten kassieren in Hamburg ab – Gauner fordern 70.000 Euro „Kaution“
Die Stader Polizei blickt mit Sorge auf die Entwicklung der Anrufe falscher Polizisten: Beinahe täglich sei es in den vergangenen Wochen zu Fällen dieser Art gekommen. Auch über WhatsApp komme es immer häufiger zu Betrugstaten, bei denen es um sehr viel Geld geht. In einem Fall lockten die Gauner ihr Opfer nach Hamburg.
Ein Familienmitglied sei in einen Unfall verwickelt gewesen. Er sitze nun in Haft. Aber: Man könne ihn freikaufen. Mit so einer Nachricht konfrontierten Verbrecher einen 85-Jährigen aus dem Alten Land.
Stade: Falsche Polizisten kassieren in Hamburg ab
Die „Polizisten“ müssen überzeugend gewesen sein: Der Rentner willigte ein, das Geld zu bezahlen. 10.000 Euro könne er besorgen. Gefordert waren 70.000 Euro Fake-Kaution. „Da der Geschädigte die eigentliche Summe nicht so schnell aufbringen konnten, waren die Anrufer dann spontan auch mit einer geringeren Summe zufrieden“, sagte Rainer Bohmbach, Stader Polizeisprecher.
Die Gauner ließen den 85-Jährigen nach Hamburg fahren. Dort händigte er das Geld an einen jungen Mann aus, der in der Stadt verschwand. Erst später bemerkte der Rentner, dass Opfer eines Trickbetrugs wurde.
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„Sollten sie solche Anrufe erhalten, gehen sie keinesfalls auf irgendwelche Forderungen ein und beenden sie die Gespräche“, so Bohmbach. „Informieren sie sich bei ihren Angehörigen darüber, dass es sich um Betrugsversuche handelt und benachrichtigen sie sofort die Polizei.“
Eine ähnliche Entwicklung in Stade habe auch der Trickbetrug beim Messenger WhatsApp genommen: Hier geben sich die Betrüger als Familienangehörige aus, die neue Telefonnummern hätten. Kurze Zeit später geht es dann oft um offene Rechnungen, Unfälle oder vermeintliche Probleme beim Überweisen. Auch in Hamburg ist das Phänomen von der Polizei registriert worden. Seit Jahresbeginn erbeuteten dort Täter mehr als 500.000 Euro. (dg)