Großbrand mitten in Hamburg: So erlebten Anwohner die Feuernacht von Winterhude
Winterhude –
Schwerstarbeit für die Hamburger Feuerwehr: Am Freitagabend stand eine Bootshalle am Goldbekkanal in Flammen. Es wurde Großalarm ausgelöst. Über 100 Retter waren die ganze Nacht im Einsatz. Wegen explodierender Gasflaschen bestand für sie Lebensgefahr.
Die ersten Notrufe gingen gegen 22.10 Uhr in der Einsatzzentrale der Feuerwehr ein. Anwohner des Poßmoorweg meldeten Feuerschein vom Gelände einer Bootswerft. Als der erste Löschzug der Feuerwache Barmbek am Einsatzort eintraf, loderten die Flammen über 20 Meter hoch in den Abendhimmel. Sofot wurde Verstärkung angefordert.
Bootswerft in Hamburg in Flammen: Löscharbeiten schwierig
Immer mehr Löschzüge aus ganz Hamburg rückten an. Über 100 Retter waren schließlich bis zum Samstagmittag im Einsatz. Immer wieder mussten sie vor den massiven Flammen in Deckung gehen. Explodierende Gasflaschen und Blechkanister mit Lösungsmitteln erschwerten die Löscharbeiten. Die scharfkantigen Teile der geborstenen Metallbehälter flogen wie Geschosse durch die Luft. Die enorme Hitze ließ einige Fenster eines benachbarten Hauses platzen.
„Wegen der engen Bebauung in der Straße hatte die Feuerwehr arge Probleme, die Löschfahrzeuge an den Brandherd zu führen. Die schweren Löschfahrzeuge mussten teilweise aufwendig hin und her wenden, um den Brandort zu erreichen“, erklärt Feuerwehrsprecher Torsten Wessely am Samstag.
Großbrand und Explosionen in Winterhude: Anwohner entsetzt
Anwohner Gerd Meisel äußerte sich entsetzt gegenüber der MOPO. „Wir haben das Feuer vom Balkon gesehen, sind gleich runtergekommen. Ein wahres Inferno, das sind ja mindestens 100 Meter mit eingelagerten Booten … Die Werft ist erst vor ein paar Jahren aufgebaut worden, das ist jetzt alles kaputt.“
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Ein weiterer Nachbar erzählt: „Es war so laut, es hat mehrere Mal geknallt, richtig laut und dann habe ich das Feuer gesehen und dann kam auch schon die Feuerwehr. Ich wohne hier gleich nebenan, aber dass das hier passiert und die Flammen sich so schnell ausbreiten, das ist schon erstaunlich.“
Kripo beschlagnahmt Brandort
Trotz massiver Löscharbeiten konnte die Halle nicht gerettet werden, sie brannte bis auf die Grundmauern nieder. Bis Samstagmittag war die Feuerwehr vor Ort, um letzte Glutnester abzulöschen. Die Kripo hat den Brandort beschlagnahmt. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen.