Polizisten stehen vor einem kontrollierten Kiosk.

Hamburger Bezirksämter und die Polizei haben in der Nacht mehrere Betriebe auf den Verkauf von Lachgas an Minderjährige kontrolliert. Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Lachgas-Kontrolle in Hamburg: Mehrere Verstöße – Polizei macht Läden dicht

Lachgas gilt als neue Partydroge – gerade für Kinder und Jugendliche ist das gesundheitliche Risiko hoch. Hamburg hat den Verkauf daher inzwischen verboten. Doch halten sich die Händler daran? Hamburger Behörden und Polizei kontrollierten am Wochenende mehrere Betriebe – und stellten gleich mehrere Verstöße fest.

Nach dem Verbot, Lachgas an Kinder und Jugendliche zu verkaufen, haben die Hamburger Behörden am Wochenende mehrere Händler kontrolliert. In den elf überprüften Objekten in St. Pauli und an der Sternschanze seien drei Verstöße gegen das Verbot festgestellt worden, teilte das Bezirksamt Altona am Sonntag mit, das gemeinsam mit dem Bezirksamt Mitte, der Polizei und der Sozialbehörde an dem Einsatz beteiligt war.

Testkäufer prüften Läden in St. Pauli und an der Sternschanze

Um zu überprüfen, ob das Verbot eingehalten wird, gingen am Samstagabend zwei Testkäufer in Läden und versuchten, Lachgas-Produkte zu erwerben. Das Verbot gilt seit 1. Januar. Bei Verstößen drohen laut Innenbehörde Bußgelder bis zu 5000 Euro.



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„Lachgas gehört nicht in die Hände von Minderjährigen“, sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). „Der missbräuchliche Konsum birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, deshalb hat Hamburg die Abgabe von Lachgas an Kinder und Jugendliche als erstes Bundesland verboten. Dieses Verbot setzen wir konsequent um.“

Lachgas: Eine gefährliche Partydroge

Früher wurde das Gas den Angaben zufolge in Kiosken und an Automaten frei verkauft, teilweise in Luftballons zum Inhalieren abgefüllt. Es führt zu einem kurzen Rausch. Zu den gesundheitlichen Folgen zählen nach Angaben der Behörden unter anderem Schwindel, Übelkeit, Bewusstlosigkeit, langfristige neurologische Schäden und im Falle falscher Handhabung Erfrierungen. Kinder und Jugendliche, deren Nervensystem nicht vollständig ausgereift ist, seien besonders gefährdet.

Joscha Heinrich (Mitte), Einsatzleiter und Referent Bezirksamt Hamburg-Mitte, berichtet nach dem ersten kontrollierten Kiosk an Stefanie von Berg (v.l.), Bezirksamtsleiterin Hamburg-Altona, Falk Schnabel, Präsident Polizei Hamburg, Sebastian Krause, Leiter Davidwache, und Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte. picture alliance/dpa | Jonas Walzberg
Joscha Heinrich (Mitte), Einsatzleiter und Referent Bezirksamt Hamburg-Mitte, berichtet nach dem ersten kontrollierten Kiosk an Stefanie von Berg (v.l.), Bezirksamtsleiterin Hamburg-Altona, Falk Schnabel, Präsident Polizei Hamburg, Sebastian Krause, Leiter Davidwache, und Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte.
Joscha Heinrich (Mitte), Einsatzleiter und Referent Bezirksamt Hamburg-Mitte, berichtet nach dem ersten kontrollierten Kiosk an Stefanie von Berg (v.l.), Bezirksamtsleiterin Hamburg-Altona, Falk Schnabel, Präsident Polizei Hamburg, Sebastian Krause, Leiter Davidwache, und Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte.

Zwei Händlern wird der Betrieb untersagt

Lachgas – chemisch Distickstoffmonoxid (N2O) – ist seit mehr als 200 Jahren als Narkosemittel in der Medizin bekannt. Inzwischen sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie meist andere Narkosemittel im Einsatz. Schon früh sei Lachgas auch als Partydroge genutzt worden, hieß es.

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Bei den Kontrollen wurden auch weitere Verstöße festgestellt. So hätten sechs Betriebe hochprozentigen Alkohol an die Testkäufer verkauft, was einen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz darstelle und mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro geahndet werden könne. Zwei Betrieben wurde außerdem kurzfristig der Betrieb untersagt, da keine intakten Feuerlöscher vorhanden gewesen seien. (dpa/mp)

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