Bewaffnete Einsatzkräfte des SEK stürmten am Montagnachmittag die Wohnung in der HafenCity Foto: André Lenthe

HafenCity: „Swatting“-Anruf! SEK stürmt Wohnung von Streamer Trymacs

Nach einem dramatischen Notruf fuhr am Montag ein Großaufgebot der Polizei zu einem Haus in der HafenCity. Vor Ort stellte sich allerdings heraus: Es handelte sich um einen Fake-Anruf.

Gegen 16 Uhr meldete ein Anrufer der Polizei, dass er viermal auf seine Frau geschossen habe und sich nun selbst richten wolle. Polizei und Feuerwehr rückten mit mehr als einem Dutzend Einsatzkräften, darunter dem Spezialeinsatzkommando (SEK), zur HafenCity aus.

SEK stürmt Wohnung und überrascht Streamer

Dort angekommen, brachen die Einsatzkräfte die Tür der betreffenden Wohnung auf – und machten eine überraschende Entdeckung: Statt einer Gewalttat stießen sie auf den überraschten Streamer „Trymacs“.

Schnell stellte sich heraus: Die Polizei und der Streamer waren Opfer eines sogenannten „Swattings“ geworden. Dem Streamer, der regelmäßig ein Millionenpublikum erreicht, war die Situation wohl bereits kurz vor dem Zugriff der Einsatzkräfte nicht ganz geheuer – denn wenige Momente zuvor beendete er den Stream. Auf Instagram verkündete der 30-jährige, dass es nach diesem Zwischenfall heute noch weiter streamen werde, da „mittlerweile alles geklärt ist.“

Bei „Swatting“ handelt es sich um eine perfide Form der Falschmeldung, bei der Unbekannte gezielt falsche Notrufe absetzen, um Spezialeinheiten zu alarmieren – oft mit dem Ziel, Streamer oder Influencer während einer Liveübertragung zur eigenen Belustigung zu erschrecken oder gar in Gefahr zu bringen. Auch Streaming-Star MontanaBlack ist bereits Opfer dieser Masche geworden.

Noch ist ungewiss, wer sich den „Spaß“ erlaubte

Wie die Polizei auf Anfrage der MOPO mitteilte, sind die Einsatzkräfte eigentlich gut ausgebildet, und können so Fake-Notrufe schnell erkennen. In diesem Fall sei jedoch von einer akuten Gefahr ausgegangen worden, weshalb schnelles Handeln erforderlich war.

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Nach der Entwarnung zogen sich die meisten Einsatzkräfte zurück, nur noch zwei Streifenwagen blieben vor Ort. Wer hinter dem Fake-Notruf steckt, ist noch unklar. Die Polizei hat ein Verfahren wegen des Vortäuschens einer Straftat eingeleitet.

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