• Beamte bei einer Durchsuchung in Wandsbek.
  • Foto: Blaulicht-News

Großrazzia in Hamburg – 360 Beamte durchsuchen Bordelle

Bei Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Schleuser-Bande hat die Hamburger Staatsanwaltschaft am Montag Objekte in der Hansestadt, Niedersachsen und Schleswig-Holstein durchsuchen lassen. Es waren rund 360 Beamte der Bundespolizei und des Hamburger LKA im Einsatz.

Den Einsatzmaßnahmen waren verdeckt geführte Ermittlungen wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern sowie Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung gegen drei in Hamburg, Hanstedt und Lübeck wohnhafte deutsche Staatsangehörige vorausgegangen. Zwei der Beschuldigten stehen im Verdacht, Zimmer an in Deutschland unerlaubt aufhältige Frauen und Transsexuelle in sog. Modellwohnungen zur Verfügung zu stellen, um diesen dadurch die unerlaubte Ausübung der Prostitution zu ermöglichen. Besonders perfide: Die Frauen mussten ihre Miete selbst bezahlen und auch während der Pandemie arbeiten. Die mutmaßlichen Schleuser sollen laut Staatsanwaltschaft ausgenutzt haben, dass die Frauen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in Deutschland waren.

Polizei stürmt Bordelle in Hamburg

Die Aktion war sorgfältig vorbereitet. Zeitgleich fuhren Mannschaftswagen der Bundespolizei an verschiedenen Bordellen im Hamburger Stadtgebiet vor. So auch in der Wandsbeker Marktstraße und am Ausschläger Weg. Polizisten sprangen aus den Wagen und stürmten in die Häuser, in denen vornehmlich Frauen aus Osteuropa und Thailand der Prostitution nachgehen. Auch das LKA für Milieu- und Rockerkriminalität war an dem Einsatz beteiligt.

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Insgesamt wurden 16 Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen vollstreckt, ein weiterer in Ungarn. Wie ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte, wurden sieben Objekte in Hamburg durchsucht. Acht weitere in Schleswig Holstein und eins in Niedersachsen. Zwei Haftbefehle wurden vollstreckt. Ein Tatverdächtiger wurde in Lübeck festgenommen, der andere in Hamburg. (dpa/rüga)

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