Großrazzia gegen Sicherheitsdienste – es geht um Millionenbetrug
Die Verdächtigen stammen aus dem Sicherheitsgewerbe – und agierten international. Ende Juni haben Fahnder zahlreiche Orte in Norddeutschland und Bulgarien durchsucht. Der Verdacht der Ermittler: Steuerbetrug in Millionenhöhe. Bei einer ersten Aktion nahm die Polizei drei Verdächtige fest. Gegen neun weitere Beschuldigte wird ermittelt.
Bei der ersten Großrazzia durchsuchten Ermittler 16 Orte in Hamburg, Oldenburg, Neumünster und Bulgarien. Mehr als 100 Kräfte waren dabei im Einsatz. Offenbar mit Erfolg: Laut Hamburger Finanzbehörde stellten die Beamten „umfangreiches Beweismaterial“ sicher, die bulgarische Polizei verhaftete drei gesuchte Personen. Sie und drei weitere Verdächtige sind zwischen 27 und 51 Jahre alt. Sie sollen Scheinfirmen gegründet haben, um Steuern zu hinterziehen.
Hamburg: Steuerfahnder durchsuchen Sicherheitsdienste
Den Ermittlern zufolge gingen sie dabei wie folgt vor: Es wurden Scheinrechnungen ausgestellt, deren Empfänger die dort ausgewiesene Umsatzsteuer in ihrer Steuererklärung als Vorsteuer angaben. Mit der Masche sollen sie ihre Steuerlast gedrückt und rund 4,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben.
Eine zweite Aktion richtete sich gegen sechs andere Personen im Alter von 29 bis 43 Jahren. 143 Beamte durchsuchten 40 Objekte in Hamburg und Norddeutschland, Berlin und Mannheim. Auch dabei ging es um den Vorwurf der Steuerhinterziehung und der Geldwäsche – um rund 4,1 Millionen Euro sollen sie den Fiskus geprellt haben.
Senator: Stadt geht konsequent gegen Steuerbetrug vor
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) äußerte sich zufrieden: „Die erfolgreichen Aktionen der Steuerfahndung Hamburg sind ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Steuerkriminalität.“ Sie belegten, dass Hamburg konsequent gegen Steuerbetrug vorgehe, sagte der Senator weiter.
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Seiner Behörde zufolge waren die Großeinsätze das Ergebnis monatelanger Ermittlungen. Die Beamten werteten nun die sichergestellten Beweismittel aus. (doe)