Schreck am Hamburg Airport: Mann läuft auf Vorfeld herum – jetzt bekommt er Ärger
Schreck am Hamburger Flughafen: Ein Mann will eine Abkürzung nehmen und läuft dabei über das Feld des Airports. Der Flugverkehr muss für etwa 20 Minuten gestoppt werden. Nun kommen eine Strafanzeige und eine Rechnung auf ihn zu. Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres bekommt der Hamburger Flughafen ungebetenen Besuch.
Ein Mann ist unerlaubt über das Feld des Hamburger Flughafens gelaufen und hat dadurch den Flugverkehr aufgehalten. Gegen ihn ist eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet worden, wie die Bundespolizei am Montagmorgen mitteilte. Der 29-Jährige muss die Rechnung für die verursachten polizeilichen Kosten selbst tragen. Wie hoch der Betrag ist, blieb zunächst unklar. Der Flughafen prüft nach Angaben der Sprecherin eine Schadensersatzforderung.
Mann nimmt „Abkürzung“ über Flughafenfeld – Strafanzeige gestellt
Den Angaben zufolge hatte der Mann am Sonntagnachmittag eine Abkürzung über das Vorfeld des Flughafens nehmen wollen. Er sei dazu über einen der Zäune am Rand geklettert und kurz darauf von Einsatzkräften gestellt worden.
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Es habe keine Gefahr für den Luftverkehr bestanden. Der Betrieb des Flughafens wurde dennoch für etwa 20 Minuten unterbrochen, weil die Polizei nicht sogleich ausschließen konnte, dass keine weiteren Menschen auf das Gelände gelangt waren. Bei der Suche sei auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt worden. Nach Angaben einer Flughafensprecherin wurde wegen der Sperrung ein Flugzeug aus Stuttgart nach Hannover umgeleitet. Der Abflug dieser Maschine aus Hamburg sowie ein weiterer Flug wurden gestrichen.
Neue Zaunsensorik nur an Testfeldern
Knapp elf Monate nach dem Eindringen von Klimaaktivisten auf das Flughafengelände testet der Airport weiter eine neue Zaunsensorik, wie die Flughafensprecherin sagte. Am 18 Kilometer langen Flughafenzaun gebe es mehrere Testfelder. Auch der Stacheldraht auf dem Zaun werde verstärkt. Am 13. Juli 2023 hatten Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation den Zaun aufgeschnitten, waren mit Leihrädern in Richtung Rollfeld gefahren und hatten sich an mehreren Stellen auf Zubringerwegen festgeklebt. Der Flugbetrieb war für dreieinhalb Stunden unterbrochen.
Geiselnehmer brauchte Sekunden für Durchbrechen von drei Schranken
Am 4. November vergangenen Jahres hatte ein 35-Jähriger seine damals vierjährige Tochter mit Gewalt aus der Wohnung seiner Ex-Frau im niedersächsischen Stade geholt und war mit dem Kind im Auto auf das Flughafengelände gefahren. Innerhalb von Sekunden durchbrach er drei Schranken einer Ausfahrt am Nordtor. Das zeigten Videoaufnahmen, die im Mai im Prozess gegen den Geiselnehmer zu sehen waren. Wie ein Polizist vor der Strafkammer am Landgericht erklärte, wiesen die Schranken Sollbruchstellen auf, um das schnelle Einfahren von Rettungsfahrzeugen zu ermöglichen.
Der Geiselnehmer hatte in der Nähe stehender Flugzeuge zwei Brandsätze auf das Vorfeld geworfen, die die Feuerwehr löschte. Er schoss mindestens dreimal in die Luft und verlangte, dass ein Flugzeug ihn und seine Tochter in die Türkei bringe. Der 35-Jährige drohte, sich und das Kind mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft zu sprengen. Erst nach 18 Stunden gab der 35-Jährige auf. Die Sprengsätze erwiesen sich als Attrappen. Hintergrund der Tat war ein jahrelanger Sorgerechtsstreit. (dpa/mp)