Polizisten auf einer 1.-Mai-Demonstration
  • „Ein toller Erfolg“: Die Gewerkschaft der Polizei zieht nach 1. Mai eine positive Bilanz.
  • Foto: picture alliance/dpa/Georg Wendt

„Sehr positiv, toller Erfolg“: Polizei begeistert von 1.-Mai-Demos

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat nach den bundesweiten Demonstrationen am 1. Mai eine positive Bilanz gezogen. Obwohl mehrere Zehntausend Menschen auf die Straße zogen, gab es nur wenige Festnahmen. Auch in Hamburg verliefen die Demos größtenteils friedlich.

Das Einsatzgeschehen am 1. Mai habe die Beamten „stark gefordert“, sagte der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Aber die Einsatzbilanz für viele Polizeibehörden in der Republik kann sich sehen lassen, das ist ein toller Erfolg.“ Seine Bilanz falle „sehr positiv“ aus.

Demos in Berlin und Hamburg verliefen größtenteils friedlich

Tausende Menschen hatten sich am Mittwoch in Berlin, Hamburg und mehreren anderen deutschen Städten an linksgerichteten Kundgebungen und Protestmärschen beteiligt. Vereinzelt gab es nach Angaben der Polizei Festnahmen, in Stuttgart wurde eine Versammlung teilweise aufgelöst, nachdem dort Polizisten angegriffen worden waren. Größtenteils verliefen die Demonstrationen aber friedlich.

Zahlreiche Proteste linker Aktivisten richteten sich in diesem Jahr gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen, etwa bei der größten Demonstration am Mittwochabend in Berlin. An der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ beteiligten sich in diesem Jahr laut Polizei 11.500 Menschen, die Veranstalter zählten bis zu 30.000 Teilnehmer. Die Aktivisten zogen durch die Stadtteile Kreuzberg und Neukölln.

Die Polizei hatte israelfeindliche und antisemitische Äußerungen oder Plakate verboten. Laut Polizei gab es zahlreiche propalästinensische Ausrufe, allerdings nur vereinzelte Festnahmen – berlinweit lag die Zahl einer Sprecherin zufolge im „mittleren zweistelligen Bereich“.

Es sei eine Taktik gewisser Gruppierungen, durch bestimmte Stadtteile zu gehen mit dem Ziel, die Menschen dort „zu Krawall zu mobilisieren“, sagte Kopelke. Diese Strategie sei in Berlin aber nicht aufgegangen.

Hamburg: Mehr als 15.000 Menschen auf 1.-Mai-Demos

Auch in Hamburg verliefen die Demonstrationen friedlich. „Die Demonstrationen an diesem sonnigen Tag zeichneten sich durch friedliche und verantwortungsvolle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus, sodass die Polizei Hamburg eine sehr positive Bilanz zieht“, sagte Polizei-Sprecherin Sandra Levgrün. Über 15.000 Menschen hatten in Hamburg an Demonstrationen teilgenommen. Im vergangenen Jahr waren es rund 5000.

Die größte Demo in Hamburg wurde vom „Deutschen Gewerkschaftsbund“ (DGB) organisiert. Rund 7000 Menschen nahmen an der Demo unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ teil.

Auch das anarchistische Bündnis „Schwarz-Roter 1. Mai“ aus dem Umfeld der Roten Flora rief zu einer Demonstration auf, ebenso der „Rote Aufbau“. Das Umverteilungsbündnis „Wer hat, der gibt“ versammelte 6000 Menschen, die durch die noblen Stadtteile Pöseldorf und Harvestehude bis zum Eppendorfer Baum zogen.

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Die Proteste der linken Szene in der Walpurgisnacht und am 1. Mai waren in der Vergangenheit vor allem in Berlin und Hamburg häufig gewaltsam verlaufen. Seit einigen Jahren jedoch bleibt es vergleichsweise ruhig. (mp/dpa)

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