Einbrecher stiehlt 100.000 Patientendaten aus Hamburger Arztpraxen
In zwei Arztpraxen in Hamburg wurden am vergangenen Wochenende Datenspeicher gestohlen, die nach aktuellem Stand Patientendaten enthalten. Dies bestätigte die Polizei Hamburg gegenüber der MOPO. Bei den betroffenen Praxen handelt es sich um Standorte in Wilhelmsburg und der Altstadt. Der Diebstahl betraf mehr als 100.000 Datensätze. Die Ermittlungen des Landeskriminalamts dauern noch an.
Nach Informationen des „Abendblatts“, das zuerst über den Fall berichtete, handelt es sich um einen gezielten Einbruch, bei dem Datenspeicher aus den Servern der Praxen entnommen wurden. Beide Praxen gehören demselben Unternehmen an, das nun von einem Millionenschaden ausgeht. Die Patientendaten sind für die Praxen essenziell, unter anderem zur Abrechnung ärztlicher Leistungen.
Gezielte Einbrüche in Hamburger Arztpraxen: Mehr als 100.000 Patientendaten gestohlen
Auffällig bei den Taten ist, dass der Täter offenbar genau wusste, worauf er es abgesehen hatte: Er entwendete ausschließlich Datenträger und ließ andere wertvolle Gegenstände unberührt. Die Polizei geht nicht von einem klassischen Erpressungsversuch aus, wie er häufig bei Cyberangriffen vorkommt, sondern vermutet einen Einbruch mit gezieltem Interesse an den Daten.
Der Täter drang zunächst in die Praxis in Wilhelmsburg ein und begab sich etwa eine Stunde später zum zweiten Standort in der Hamburger Innenstadt. Auffällig ist, dass es keinerlei Einbruchspuren gab, was darauf hindeutet, dass der Eindringling einen Schlüssel hatte. Nach Informationen des Abendblatts soll der Täter bei seiner Tat sogar von einer Videokamera aufgezeichnet worden sein.
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Die Polizei Hamburg ermittelt weiterhin und hat das Landeskriminalamt eingeschaltet. Bislang gibt es keine Hinweise auf ein mögliches Motiv oder eine Verbindung zu weiteren Fällen.