Zwei gerettete Welpen
  • Vergangenen Montag konnten zwei illegal geschmuggelte Welpen gerettet werden.
  • Foto: Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V.

Hunde waren krank: Tierschützer decken illegalen Welpenhandel auf

Sie sind zu jung und häufig krank. Im Internet werden vermehrt illegal Hundewelpen zum Verkauf angeboten. Bei einer verdeckten Übergabe in Rahlstedt wurde jetzt eine Verkäuferin von der Polizei gefasst. 

Verantwortlich dafür waren der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) und der Tierschützer Stefan Klippstein. Der hauptsächlich in Berlin aktive Tierretter war auf eine Ebay-Anzeige aufmerksam geworden, in der ein vermeintlich reinrassiger Labrador-Welpe für 800 Euro angeboten wurde – normalerweise ist der Preis deutlich höher. Daraufhin setzte er sich mit der Tierschutzberatung des HTV in Kontakt.  

Zwei weitere illegal geschmuggelte Welpen gerettet

Wie der Tierschutzverein am Montag mitteilte, passte die Annonce zu früheren Erfahrungen – es handelte sich vermutlich um einen illegal geschmuggelten Welpen aus Polen, auch die Händler seien schon behördlich bekannt. Die HTV-Tierschutzberaterin Nicole Hartmann und Stefan Klippstein entschieden, als Lockvögel zu dem Kauftermin am 1. November in Rahlstedt zu gehen.  


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Der angebotene Labrador-Mischlingswelpe war laut Tierschutzverein sichtlich krank. Zudem machte die Verkäuferin unstimmige Angaben zum Muttertier und erzählte, dass sie schon teilweise nach vier Wochen die Jungtiere von der Mutter trennen würde – deutlich zu früh und zudem tierschutzwidrig. Daraufhin riefen die Tierschützer die Polizei. Laut Tierschutzverein eskalierte dann die Situation, die minderjährige Verkäuferin griff einen der Beamten an, ihr wurden Handschellen angelegt.

Nicole Hartmann und Stefan Klippstein mit den zwei geretteten Hundewelpen. Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V.
Nicole Hartmann und Stefan Klippstein mit zwei geretteten Hundewelpen
Stefan Klippstein und Nicole Hartmann mit den zwei geretteten Hundewelpen.

Wie es in der Pressemitteilung des Tierschutzvereins heißt, wurde nach der Durchsuchung von zwei Wohnungen ein weiteres Jungtier gefunden – beide Welpen hatten laut der Mitteilung des Vereins gefälschte Impfpässe, keine Tollwutimpfung, außerdem konnte ihre Herkunft nicht festgestellt werden.  

Stefan Klippstein mahnt: „Auf den Märkten in Polen werden die Welpen im Alter von nur fünf bis sechs Wochen für maximal 50 Euro verramscht, wie Massenware nach Deutschland verfrachtet und hier für eine immense Gewinnspanne von 800 Euro aufwärts verkauft.“ Weiter sagt er: „Oft sterben die Tiere schon in Polen, weil sie völlig unterversorgt sind, weitere auf dem Weg nach Deutschland oder direkt nach dem Verkauf. Jeder in Hamburg lebende Mensch, der so einen Welpen kauft, gibt den Auftrag für das Elend in Polen.“

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Die beiden Tiere sind mittlerweile beim HTV untergebracht, nachdem sie behördlich sichergestellt wurden. Ihr Alter wird auf etwa zwölf Wochen geschätzt, sie bekamen die Namen Romeo und Julia. Die Verkäuferin kann zudem eine Anzeige wegen Urkundenfälschung und Betrug erwarten. (to)

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