Havarie in der Hafen-City – Kreuzfahrtschiff rammt Kaimauer
Hunderte Menschen wurden am Samstagnachmittag Zeuge einer Schiffshavarie im Hafen. Der Kapitän eines mit 465 Passagieren besetzten Kreuzfahrtschiff unterschätzte die Tideverhältnisse der Elbe. Das Schiff geriet außer Kontrolle und rammte die Kaimauer.
Die Havarie passierte laut Lagedienst der Hamburger Polizei gegen 17.35 Uhr im Bereich des Kirchenpauerkais. Das 144 Meter lange und 22 Meter breite Kreuzfahrtschiff wollte gegen 16 Uhr zu einer Kreuzfahrt “Vor der Haustür“ aufbrechen. Die 6-tägige Tour sollte nach MOPO-Informationen von Hamburg über Helgoland und Borkum, Sylt und Kiel gehen.
Kapitän unterschätzte Tideverhältnisse
Dann das Unglück: Der Kapitän (52) wollte das Kreuzfahrtschiff im Hafenbecken wenden und Kurs auf die Nordsee nehmen. Bei dem Drehmanöver habe der 52-Jährige dann offenbar die Tideverhältnisse falsch eingeschätzt, hieß es seitens der Polizei. Hinzu kamen ungünstige Wind- und Stromverhältnisse. Das Kreuzfahrtschiff geriet außer Kontrolle.
Video: Kreuzfahrtschiff rammt Kaimauer in Hamburg
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Mit dem Bug voran krachte es in eine Kaimauer. Dann schrammte die Steuerbordseite an den Steinen. Zum Glück wurden keine Passagiere verletzt. An dem Schiff entstand aber erheblicher Sachschaden. Es wurde in den Magdeburger Hafen (Hafen City) zum Chicago Kai verholt. Dort gingen Beamte der Wasserschutzpolizei an Bord. Das Kreuzfahrtschiff erhielt ein Ausfahrverbot. Die weiteren Untersuchungen dauern an.
In der Nacht wurde dann entschieden, dass das Kreuzfahrtschiff den Betrieb wieder aufnehmen kann. Kurz darauf ging die 6-tägige Fahrt dann los.