Hitler-Fotos, Gewehre, Granaten: Mann wird Waffenschein entzogen
Es schien gar nicht mehr aufzuhören: Beamte der Polizei holten am Donnerstagmorgen eine Vielzahl an Waffen aus der Wohnung eines 51-Jährigen in Eidelstedt. Darunter: Gewehre, Lang- und Kurzwaffen, Messer, Dolche, Granaten. Erst ging es nur um die Verbreitung von Hitler-Fotos – nun muss sich der 51-Jährige in deutlich mehr Verfahren verantworten.
Dass der Mann einen Waffenschein besaß, war schon vor dem Einsatz klar, daher waren Spezialkräfte angefordert worden. Nun ist aber bekannt, wie viele Waffen der als Jäger registrierte Mann in seiner Wohnung am Furchenacker tatsächlich legal besaß: 40 Waffen plus Munition.
Waffen und Munition lagen teils offen in der Wohnung herum
Dazu kamen allerdings viele Schreckschusswaffen, mehr als einhundert Messer, Dolche, eine Armbrust, zahlreiche Bajonette und mehr als 10.000 Schuss Munition. Ein Polizeisprecher: „Darüber hinaus entdeckten die Beamten vier, nach jetzigen Erkenntnissen nicht zündfähige, Handgranaten und mehrere Magazine eines Schnellfeuergewehres.“
Die meisten Gegenstände, ob die legalen oder die illegalen Waffen und Munitionsteile, lagen offen und somit nicht ordnungsgemäß verwahrt in den Zimmern der Wohnung, woraufhin die Beamten zunächst alles sicherstellten. Die Prüfung der korrekten Aufbewahrung übernahmen Mitarbeiter der Waffenbehörde. Sie entzogen dem Mann mit sofortiger Wirkung die Waffenerlaubnis. „Die Gegenstände bleiben bis auf Weiteres in polizeilicher Verwahrung“, so der Sprecher weiter.
Der Mann war zum Zeitpunkt der Durchsuchung nicht in der Wohnung, wurde später im Raum Pinneberg vorläufig von Polizisten festgenommen, kurz darauf aber mangels Haftgründen (etwa Flucht- oder Widerholungsgefahr) wieder entlassen. Der Staatsschutz hatte Ermittlungen gegen ihn aufgenommen, nachdem es mehrere Hinweise gab, wonach der 51-Jährige Hitler-Fotos in WhatsApp-Gruppen geteilt haben soll.
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Mittlerweile wird gegen den Mann auch wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Sprengstoffgesetzt und das Waffengesetz ermittelt. Die Polizei geht bei ihren Ermittlungen auch noch weiteren Hinweisen nach: Der 51-Jährige soll Tiere sexuell missbraucht haben. Bisher habe man noch nichts Konkretes, so der Sprecher. Möglicherweise bringe die Auswertung der sichergestellten Datenträger neue Erkenntnisse. (dg)