Jetzt doch! Mutmaßlicher Biomarkt-Räuber verhaftet
Zwischen August 2021 und Mai 2022 wurden zwei Biomärkte der Kette „Tjadens“ in Eimsbüttel und Eppendorf sechs Mal überfallen – allein fünf Mal schlug der mutmaßliche Serientäter an der Fruchtallee zu. Nachdem dieser Anfang Juni von der Polizei festgenommen wurde, befand er sich aber wenig später wieder auf freiem Fuß. Jetzt wurde doch ein Haftbefehl vollstreckt.
Fahnder des Mobilen Einsatzkommandos hatten sich an der Martinistraße – der letzte bekannte Überfallort – Anfang des Monats auf die Lauer gelegt. An dem Abend sahen sie schließlich den mutmaßlichen Täter, der sich im Bereich des Biomarktes auffällig hin- und herbewegte. Sie umstellten den Mann, der eine Schreckschusswaffe bei sich hatte und eine auffällige Maske trug. Er wurde festgenommen.
Biomarkt-Überfall: Polizei nimmt Verdächtigen fest
Trotzdem erließ die Ermittlungsrichterin zunächst keinen Haftbefehl gegen den 43-Jährigen, was vor allem beim Bund Deutscher Kriminalbeamter für Empörung sorgte. Deren Landesvorsitzende Jan Reinecke sah einen dringenden Tatverdacht gegen den Mann absolut gegeben. „Dass der Verdächtige nicht in U-Haft sitzt, hat offenkundig aber damit zu tun, dass die Justiz mangelhaft aufgestellt ist und dass entsprechende Prüfungen teils nicht mehr gewährleistet werden können“, sagte er zur MOPO.
Staatsanwaltssprecherin Liddy Oechtering erklärte allerdings, dass die Ermittlungsarbeit zunächst fortgesetzt werden müsse. Der Grund? Da der Beschuldigte nicht bei der Tat gefasst worden sei und es sich daher um länger zurückliegende Taten handele.
Haftbefehl gegen mutmaßlichen Bio-Markt-Täter
Am Montagabend dann die Neuigkeit: Jetzt reicht es doch für einen Haftbefehl! Das teilte die Hamburger Staatsanwaltschaft zusammen mit dem Landeskriminalamt mit. Demnach soll der Angeklagte in den Biomärkten Mitarbeiter mit einer Soft-Air Waffe bedroht haben, um Bargeld im drei- bis vierstelligen Betrag zu erbeuten. Zudem wird er beschuldigt, Ende August 2021 in einem Pizza-Lieferdienstgeschäft mithilfe einer Schusswaffe Bargeld gefordert haben – dort allerdings erfolglos. (dg/aba)