Brutaler Angriff auf Juden in Hamburg: Polizei nimmt Teenager fest
Sebastian F. (60, Name geändert), Jude und Teilnehmer einer pro-Israelischen Mahnwache, wurde vor zwei Wochen auf dem Platz zwischen Saturn und Kaufhof an der Mönckebergstraße in der Hamburger Innenstadt antisemitisch beleidigt und angegriffen. Der Mann erlitt mehrere Brüche im Gesicht und wird auf einem Auge vermutlich nie wieder sehen können. Nun hat die Hamburger Polizei den mutmaßlichen Täter (16) gefasst.
Der Staatsschutz, der bei politisch motivierten Taten ermittelt, hatte den Fall übernommen und nach den zwei jungen Männern gesucht, die an besagter Stelle in der City für Ärger sorgten. Sie sollen die Teilnehmer der dort alle zwei Wochen stattfindenden Aktion „Mahnwache für Israel – Gegen Antisemitismus“ als „Hurensöhne“ und „Scheiß-Juden“ beleidigt haben. Weil F.s Mutter auch dabei war, wollte er die Männer zur Rede stellen – dabei bekam er einen Faustschlag von der Seite ab, fiel zu Boden und kam erst im Krankenhaus wieder richtig zu sich.
Juden-Angriff in Hamburg: Polizei nimmt mutmaßlichen Täter fest
„Ich war nicht bewusstlos, aber geschockt, perplex. Konnte es kaum fassen. Ich drückte mir meinen Mundschutz ins Gesicht, weil alles voller Blut war. Mein rechtes Auge brannte, später wurde mir gesagt, dass dort ein Splitter meiner Brille steckte. Ich mochte das Auge gar nicht öffnen, weil ich Angst hatte, ich würde nichts sehen“, so F. zur MOPO.
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Der mutmaßliche Schläger Aram A., ein erst 16-Jähriger, der noch bei seinen Eltern in Berlin wohnt, wurde von den Ermittlern des Staatsschutzes in der Hauptstadt ausfindig gemacht und festgenommen. Auch mögliche Beweise stellten die Beamten sicher. Ein Polizeisprecher zur MOPO: „Der Verdächtige ist identifiziert und die Tat aufgeklärt.“
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Weil keine Haftgründe vorlagen, wurde A. – der nach MOPO-Informationen in der Vergangenheit bereits wegen Diebstahlsdelikten aufgefallen war – nach seiner Vernehmung wieder entlassen. Die Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Körperverletzung laufen aber weiter. Opfer Sebastian F.zur MOPO: „Ich bin froh, dass sie ihn haben.“