„Klima-Kleber“ blockieren Hamburger Köhlbrandbrücke: Neun Aktivisten in Gewahrsam
Erneut haben Aktivisten der Klima-Bewegung „Letzte Generation“ die Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen blockiert – diesmal sogar wieder mit neuen Mitteln: So fuhren die Demonstranten am Dienstagmittag mit einem Kipplaster auf die Brücke, luden einen Haufen Kies ab und stellten einen Transporter quer. Geklebt wurde auch.
Beide Fahrbahnen waren von der Maßnahme betroffen, wie die Polizei auf MOPO-Nachfrage bestätigte. Demnach hätten die Klimaaktivisten mit dem besagten Laster die zwei Spuren in Richtung Waltershof und der A7 blockiert, mit dem Transporter die Gegenrichtung. Als sie diesen quergestellt hatten, warfen sie den Schlüssel von der Brücke.
Stadtreinigung entfernt Kies, Polizei die „Klima-Kleber“
Zeitgleich klebten sich rund vier Aktivisten auf der Straße fest; ob mit normalen Kleber oder wie zuletzt mit Beton, war zunächst unklar.
Während die Stadtreinigung den Kies vom Asphalt entfernte, leitete die Polizei den Verkehr an dem Laster vorbei Dann lösten die Beamten die sogenannten „Klima-Kleber“ von der Straße und nahmen neun Personen in Gewahrsam.
Es werde geprüft, ob das Landeskriminalamt eine längerfristige Ingewahrsamnahme anstrebe, erklärte ein Polizeisprecher. Für diese Maßnahme ist die Zustimmung eines Richters am Amtsgericht erforderlich.
„Letzte Generation“ blockiert Köhlbrandbrücke in Hamburg
Sowohl in Richtung Neuhof als auch in Richtung Autobahn blieb die Verkehrslage trotz des schnellen Eingreifens der Polizei angespannt. Etwa zwei Stunden nach Beginn der Protestaktion war die Brücke in beiden Richtungen wieder befahrbar.
Das könnte Sie auch interessieren: Tumult bei Tschentscher-Auftritt – Bodyguards greifen ein
Der Industrieverband Hamburg (IVH) hat die Blockade scharf kritisiert. „Die ohnehin schon empfindlichen Lieferketten werden zusätzlich strapaziert und unsere Industrieunternehmen damit unnötig belastet“, sagte der IVH-Vorsitzende Matthias Boxberger am Dienstag. Dabei steigerten die Unternehmen bereits durch hohe Investitionen die Energieeffizienz ihrer Anlagen und reduzierten ihre CO2-Emissionen. „Es nützt niemandem, und vor allem nicht dem Klimaschutz, ihnen durch solche Aktionen buchstäblich Steine in den Weg zu legen.“
Erst am 23. März hatten Aktivisten der Letzten Generation die Köhlbrandbrücke blockiert. Sie hatten sich mit schnellbindendem Beton auf der Fahrbahn fixiert. (dg/dpa)