• In einer Wohnung in Hamburg ist eine Leiche gefunden worden. Offenbar ist es der vermisste Matheus José Gabriel. Aber: Hat in dem Hochhaus niemand gemerkt, dass ein Toter wohl monatelang im Erdgeschoss lag?

Leichenfund in Hamburg: Nachbarn beschwerten sich wegen des „üblen Geruchs“

Der Fund einer stark verwesten Leiche in der Neustadt schockiert Hamburg. „Schon sehr lange“ soll der leblose Körper in der Wohnung am Venusberg gelegen haben, teilte die Polizei mit. Der Mieter, ein 45-jähriger Mann aus Italien, wurde festgenommen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei der Leiche um den seit Monaten gesuchten Matheus José Gabriel A. (29) handelt. Aber: Hat in dem Hochhaus niemand gemerkt, dass ein Toter möglicherweise monatelang im Erdgeschoss lag? Offenbar doch: Es gab mehrere Klagen über einen stetig stärker werdenden Geruch.

Seit Oktober soll aus der Wohnung des kleinen, schmächtigen Mannes (etwa 1,60 Meter) übler Geruch gedrungen sein und sich im ganzen Treppenhaus ausgebreitet haben. Mehrere Nachbarn beschwerten sich, auch bei der Verwaltung. Viermal wurden die Abflussrohre gereinigt. Gebracht hat es nichts, das erzählt auch Hildegard S., Nachbarin.

„Von einer Bewohnerin der Hund, der schnüffelte schon immer an seiner Tür. Echt total eklig.“ Die Zeitpunkte der Geruchsbildung und des Verschwindens des jungen Mannes – sie passen zusammen. Und erklären auch einen möglichen Tatablauf. Der Mieter der Wohnung, in der die Leiche gefunden wurde, wurde von Polizisten festgenommen. Die Mordkommission ermittelt in dem Fall.

Leichenfunde in Hamburg: Es passiert immer wieder

So makaber es klingt: Es ist kein Einzelfall, dass eine Leiche in einer Wohnung gelagert und letztlich gefunden wird. 2011 wurde die Leiche von Dieter B (†54) an der Hohen Straße in Harburg gefunden. Die Umstände sind bizarr: Seine Ex-Freundin fütterte über vier Wochen die Katze des 54-Jährigen – obwohl der tot in seinem Schlafzimmer lag. Als der Gestank bestialisch wurde, klebte sie die Tür ab und legte ein Handtuch vor den Schlitz.

Nach vier Wochen meldeten sich Nachbarn beim Bezirklichen Ordnungsdienst (BOD) – wegen der vielen Fliegen im Haus. Der BOD verständigte die Polizei, die fanden dann die Leiche des Mannes, der offenbar eines natürlichen Todes gestorben war. Eine Erklärung dafür, warum die Frau die Katze fütterte, aber nicht den Tod ihres Ex-Freundes meldete, gibt es nicht. Bis heute.

Mann lag drei Monate tot in Wohnung – Nachbarn klebten Tür ab

Karl S. (†68) lag mindestens drei Monate tot in seiner Eimsbütteler Wohnung. Im März 2004 brachen Polizisten die Tür seiner Wohnung an der Langenfelder Straße auf, fanden den leblosen Körper auf dem Flurteppich. Auch hier hatten Anwohner Tür und Schlitz abgeklebt, weil sie dachten, Karl S. sei im Urlaub.

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