Mann ertrinkt vor den Augen seiner Familie – Schlägerei unter Schaulustigen
Es ist eine Tragödie, die sich am See Hinterm Horn (Allermöhe) abgespielt hat: Einen Mann verlassen im Wasser die Kräfte, er geht unter. Nach längerer Suche bergen Rettungskräfte den 35-Jährigen, doch er ist bereits tot. Seine Ehefrau und seine Kinder müssen alles mitansehen. Noch dazu bricht unter Schaulustigen eine Schlägerei aus.
Mit einem Großaufgebot suchten Kräfte der Feuerwehr am Sonntag nach dem Mann, nachdem die Ehefrau ihn als vermisst gemeldet hatte. Er sei alleine ins Wasser gegangen, sagte sie den Rettern.
Eine Suche blieb zunächst ohne Erfolg. Erst Taucher fanden den leblosen Körper des Mannes. Versuche, den 34-Jährigen zu reanimieren, mussten abgebrochen werden. Die Retter stellten die Maßnahmen ein, der Mann war tot. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder im Alter von ein und drei Jahren. Er wäre am Montag 35 Jahre alt geworden.
Der Mann war offenbar Nichtschwimmer
Der Leichnam kam ins Institut für Rechtsmedizin. Ob die Staatsanwaltschaft weitere Untersuchungen veranlassen wird, ist noch unklar, gilt aber als unwahrscheinlich: Der Mann soll nach MOPO-Informationen erst vor einem Jahr einen Schwimmkurs besucht, an diesem aber offenbar nicht regelmäßig teilgenommen haben. Auch die Ehefrau des Toten hatte gegenüber den Beamten angegeben, dass ihr Mann eigentlich Nichtschwimmer, zumindest kein geübter Schwimmer sei. Die Polizei geht von einem Unfall aus.
Während der Suche und der Rettungsmaßnahmen soll es zu einem Streit unter Schaulustigen gekommen sein, bei dem zahlreiche Menschen aufeinander einschlugen. Ein Polizeisprecher: „Es wurden mehrere Verfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.“ Angriffe auf Einsatzkräfte habe es nicht gegeben, der Streit habe auch nicht mit dem Einsatz zu tun gehabt. „Die genaue Ursache ist noch unbekannt. Wir ermitteln.“
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Für die Absicherung der Unfallstelle war die Polizei mit insgesamt 18 Streifenwagen angerückt. Grund war die große Zahl der Badegäste und Schaulustigen am See, was das Absperren zunächst erschwerte. Insgesamt sollen sich zur Zeit des Einsatzes rund 600 Menschen am Wasser aufgehalten haben. (dg)