Eine S-Bahn im Hamburger Hauptbahnhof (Symbolbild)

Eine S-Bahn im Hamburger Hauptbahnhof (Symbolbild) Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schöning | Bildagentur-online/Schöning

Fahrkartenkontrolle: Mann flüchtet quer über die Gleise – und legt Bahnverkehr lahm

Das lebensgefährliche Verhalten eines 47-jährigen Mannes führte am Dienstagnachmittag zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr am Hamburger Hauptbahnhof. Nach Angaben der Bundespolizei flüchtete der Mann am Dienstag gegen 14.50 Uhr vor einer Fahrkartenkontrolle in den Gleisbereich der S-Bahn und verursachte dadurch umfangreiche Sperrungen.

Nach ersten Ermittlungen war der Mann zuvor ohne gültige Fahrkarte mit einem Regionalzug aus Büchen nach Hamburg gereist. Bei der Ankunft des Zuges auf Gleis 5 entzog er sich der Kontrolle, indem er über den Bahnsteig 3 in den Gleisbereich lief. Von dort setzte er seinen Weg in Richtung S-Bahnhof Berliner Tor fort.

Bahnbetrieb eingestellt – Mann rennt vor Fahrkartenkontrolle davon

Die Bundespolizei wurde umgehend durch einen Zugbegleiter informiert. Aufgrund der akuten Gefahr für den Mann und dem laufenden Bahnverkehr sperrte die Polizei die betroffenen Streckenabschnitte im Bereich des Hamburger Hauptbahnhofs und zwischen den S-Bahnhöfen Hauptbahnhof und Berliner Tor. Zudem wurde der Strom für die S-Bahn-Stromschienen abgeschaltet.

Die Auswirkungen waren erheblich: Im Fernverkehr wurden 18 Züge mit insgesamt 177 Minuten Verspätung registriert. Im S-Bahn-Verkehr kam es zu 41 Komplettausfällen, 16 Teilausfällen und Verspätungen von insgesamt 479 Minuten.

Mann nach spektakulärer Flucht festgenommen

Einsatzkräfte verfolgten den Mann entlang der Gleise und konnten ihn schließlich im Ausgangsbereich „Zum Strohhause“ am Bahnhof Berliner Tor stellen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der 47-Jährige, ein rumänischer Staatsangehöriger, wieder entlassen. Er erklärte in einem Präventionsgespräch, er sei aus Angst vor der Kontrolle geflüchtet, da er kein Geld für ein Ticket gehabt habe.

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Die Bundespolizei leitete ein Strafverfahren wegen Erschleichens von Leistungen sowie ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des unerlaubten Aufenthalts im Gleisbereich ein.

Woldemar Lieder, Pressesprecher der Hamburger Bundespolizei, warnt erneut vor den Gefahren an Bahnanlagen:
„Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich und verboten! Triebfahrzeugführer von Zügen können nicht ausweichen, oft sind die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern. Häufig gefährden sich Personen in den Gleisen durch ihr leichtsinniges Verhalten nicht nur selbst, sondern auch Reisende und Helfer.“

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