Mann in Lebensgefahr, Frau niedergeschossen – schlimme Szenen in Hamburgs Osten
Worum es geht, ist auch noch am nächsten Tag unklar: Bei einer Auseinandersetzung in Jenfeld am Sonntagnachmittag fielen auf einmal Schüsse. Eine Frau wurde angeschossen, ein Mann niedergestochen. Die Polizei nahm zwei Verdächtige vorläufig fest, ließ jedoch einen gleich wieder laufen. Der zweite wanderte in U-Haft, doch nicht der Schüsse wegen.
Vor einem Kulturverein an der Barsbütteler Straße kam es zu dem Streit, der gewalttätig endete: Dabei wurde einer 27-jährigen Frau in den Fuß geschossen, einem 37 Jahre alten Mann mit einem Messer in den Bauch gestochen. Der Mann kam mit lebensbedrohlichen Verletzungen in eine Klinik, wie die Polizei bekanntgab. Dort musste der 37-Jährige notoperiert werden. Auch die Frau kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Mehrere Tatverdächtige flüchteten in den Gleiwitzer Bogen und schossen erneut. Zwei geparkte Autos wurden dabei beschädigt.
Jenfeld: Schüsse fallen am hellichten Tag
Die Polizei ließ ein Großaufgebot an Kräften zum Einsatzort kommen, auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Der Tatort wurde abgesperrt und von Polizisten mit Maschinenpistolen gesichert. Beamte in mehr als zwei Dutzend Streifenwagen fahndeten im Umkreis, dringend Tatverdächtige gibt es jedoch auch am Tag nach dem Vorfall nicht.
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Vor Ort hatten die Einsatzkräfte zwei Männer im Alter von 24 und 25 Jahren vorläufig festgenommen. Ein dringender Tatverdacht gegen die Männer ließ sich jedoch nicht erhärten, so dass die Polizei den 25-Jährigen wieder freiließ. Gegen den 24-Jährigen hingegen lag ein Haftbefehl in einer anderen Sache vor. Er kam in U-Haft.
Im Umfeld des Tatortes hielten sich zur Zeit der Auseinandersetzung mehrere Menschen auf. Sie wurden von den Polizisten vernommen. Augenzeugen berichteten einem dpa-Fotografen, etwa 15 Menschen hätten sich im Hinterhof eines Kiosks geprügelt. Dabei seien die Schüsse gefallen.
War es ein Hinterhalt?
Ein Polizist hatte kurz nach Beginn des Einsatzes auch einen gezielten Hinterhalt nicht ausschließen wollen. Dazu gibt es bisher jedoch keine offizielle Angaben.
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Inzwischen hat die Mordkommission des Landeskriminalamts den Fall übernommen. Die Beamten sicherten Spuren am Tatort. Hinweise an: Tel. 428 65 6789. (dg/röer/dpa)