Gewitter am Abend bleiben aus – noch keine Entwarnung für Hamburg
Unwetterwarnung für Hamburg und den Norden: Nachdem am Mittwoch sowohl in der Früh, am Vormittag und auch am Nachmittag teils schwere Gewitter über der Region tobten und es durch Starkregen stellenweise zu Überflutungen kam, waren zunächst auch für den Abend und die Nacht Unwetter vorhergesagt. Am Abend blieb es in der Hansestadt jedoch wider erwarten ruhig. Tagsüber hatte die Feuerwehr jedoch einiges zu tun.
Vor allem der Westen der Stadt, darunter die Bereiche Finkenwerder und Osdorf, waren schon von einem Mini-Unwetter – rund acht Einsätze – am frühen Morgen betroffen. Die Kräfte der Feuerwehr mussten vor allem zu Häusern ausrücken, in denen ganze Keller voll gelaufen waren. Verletzte gab es einem Sprecher zufolge aber keine. Am Morgen gegen 9 Uhr zog eine weitere Gewitterfront über die Stadt und brachte heftige Regenfälle.
Das war längst nicht alles – auch das Unwetter ab 11.27 Uhr bescherte der Feuerwehr zahlreiche Einsätze. Gegen 13 Uhr sprach sie gegenüber der MOPO von 40 bis 45. Betroffen blieb besonders der Hamburger Westen, es gab beispielsweise Vorfälle an der Elbchaussee, der Jenischstraße und an der Straße Immenbusch. Es ging um in Keller, auf Straßen oder in Tiefgaragen gelaufene Wassermassen, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Es wurde aber von der Feuerwehr unbedingt dazu geraten, vermeidbare Aufenthalte im Freien zu unterlassen.
Wegen der Wassermassen wurde gegen Mittag auch die Bahnstrecke Hamburg-Cuxhaven zwischen Horneburg und Buxtehude gesperrt. Die Feuerwehr musste Wasser abpumpen.
Hamburg: Starkregen, Hagel und schwere Sturmböen
„Das große Unwetter steht uns aber vermutlich noch bevor“, hieß es schon am Morgen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor einem „schweren Gewitter“ mit „heftigem Starkregen“; es seien teils Regenmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter pro Stunde möglich. Bis 16 Uhr wurden 70 wetterbedingte Einsätze gezählt, so die Einsatzkräfte. Die für den Abend angekündigte Gewitterzelle über Hamburg blieb jedoch aus, stattdessen breitete sich extrem drückende und schwüle Luft im Stadtgebiet aus.
In der Nacht auf Donnerstag sei mit starken Gewittern zu rechnen, erst im Laufe des Donnerstagmorgens sollen diese ostwärts abziehen, schrieb der DWD am Mittwochnachmittag. Es bestehe „Gefahr für Leib und Leben durch Blitzschlag“, vereinzelt umstürzende Bäume und herabstürzende Gegenstände, so der DWD. Straßen, Unterführungen und Keller könnten erneut schnell überflutet werden. Um 20.30 Uhr vermeldete der Wetterdienst: „In der Nacht zum Donnerstag anfangs noch Gewitter, teils Unwetter durch Starkregen. Am Donnerstag wechselnd bewölkt, meist trocken, warm.“
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Genau vor einer Woche war bereits ein Unwetter über Hamburg gezogen: Gleich zwei Gewitterfronten sorgten für einen Mammut-Einsatz der Feuerwehr, die mehr als 900 Mal ausrücken musste. Überflutete Straßen, voll gelaufene Keller, umgestürzte Bäume – bis in den nächsten Morgen hielt das Unwetter an. (dg/prei/gs/dpa)