Nach Balkon-Absturz in Hamburg: 27-Jähriger ist tot
Einer der Verletzten des verhängnisvollen Balkonabsturzes in Langenhorn ist tot. Der 27-Jährige erlag seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei bekanntgab.
Zu dem Unglück kam es am vergangenen Mittwochabend. Gegen 21.30 Uhr knickte der Balkon eines Mehrfamilienhauses am Krohnstieg plötzlich nach unten ab. Fünf Männer und eine Frau im Alter von 18 bis 27 Jahren stürzten dabei ab. Sie hatten sich auf dem Balkon aufgehalten und fielen aus dem dritten Stock neun Meter tief zu Boden. Es gab mehrere Schwerverletzte – darunter ein 27-Jähriger. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde er in ein Krankenhaus gebracht und kämpfte seither ums Überleben. Auch alle anderen Verletzten kamen in die Klinik.
Balkon-Absturz: 27-Jähriger erliegt seinen Verletzungen
Nun die traurige Nachricht: Die Polizei gab bekannt, dass der junge Mann seinen Verletzungen inzwischen erlegen ist.
Die Rettung der Verletzten war auch für die Feuerwehr mit einem erheblichen Risiko verbunden. Der Balkon hing noch an der Fassade und somit über den verunglückten Menschen. Drei der Verunglückten konnten das Krankenhaus bereits in der vergangenen Woche verlassen.
Die jungen Menschen hatten gemeinsam einen Umzug gestemmt – einer von ihnen war vor Kurzem in eine Wohnung im dritten Stock des Hauses gezogen. Zum Zeitpunkt des Absturzes hatten sie gerade eine Pause gemacht.
Die Polizei ermittelt weiter die Ursache des Absturzes
Wieso der Balkon plötzlich abknickte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Kurz nach dem Unglück erklärte Florian Possehl, Geschäftsführer der Immobilien-Verwaltungsgesellschaft Gerstel KG, der MOPO: „Die Balkone des gesamten Wohnhauses wurden im Jahre 2017 grundlegend saniert.“ Das Unternehmen verwaltet das Gebäude nach eigenen Angaben seit Anfang 2023.
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„Es könnte sein, dass man bei der Sanierung Risse nicht erkannt hat, in die Feuchtigkeit eingedrungen ist, die zur Bewehrungskorrosion geführt hat“, sagte Norbert Gebekken, ehemaliger Professor für Baustatik an der Universität der Bundeswehr München, der MOPO. Möglicherweise seien so Schadstoffe wie Chlorid oder Kohlenmonoxid eingedrungen, die den Stahl zum Erodieren brachten. (doe)