Nach Kneipen-Terror im „Aurel“: Razzia bei jungen Männern
Schläge ins Gesicht, Platzwunden und Drohungen – seit Monaten hat das Team der Szene-Kneipe „Aurel“ in Ottensen mit einer Gruppe von Jugendlichen zu kämpfen. Immer wieder terrorisieren die jungen Männer die Bar, jetzt hat die Polizei hart durchgegriffen.
Immer an den Wochenenden würden die Jugendlichen kommen und randalieren, so berichtete Stefan Schmitz (55) der MOPO erst kürzlich. Der Mann betreibt die bekannten Ottensener Eckkneipe am Alma-Wartenberg-Platz seit vielen Jahren.
Hamburg: Razzia bei mutmaßlichen Kneipen-Rowdys
Schon im Herbst 2021 sei die Gruppe von Jugendlichen erstmals aufgefallen, sie habe Gäste belästigt und sei das Personal körperlich angegangen. Seitdem wurden die Angriffe schlimmer – es kam zu Schlägen ins Gesicht, Platzwunden und Drohungen.
Bei den Vorfällen seien die jungen Männer betrunken und stünden unter Drogen, vermutete Schmitz. „Die greifen unterschiedslos Männer und Frauen an.“
Inzwischen ermitteln LKA und Staatsanwaltschaft. Am frühen Donnerstagmorgen griff die Polizei durch: Hamburger Beamte standen mit Durchsuchungsbeschlüssen bei zwei 17 und 18 Jahre alten jungen Männern vor einer Wohnung in der Nähe des Alma-Wartenberg-Platzes. Wie das „Abendblatt“ zunächst berichtete, soll der 17-Jährige sogar als Intensivtäter geführt werden, der 18-Jähriger sei als Schläger bekannt.
Schläger und Intensivtäter: Jugendliche sind polizeibekannt
Bei der Razzia wurden Tatbekleidung und Handys sichergestellt. Beide Beschuldigte blieben auf freiem Fuß und bekamen eine dreimonatige Aufenthaltsverbotsverfügung für den Alma-Wartenberg-Platz. Laut Bericht sollen sich die Jugendlichen spontan zu den Taten eingelassen haben. Doch da unter 21-Jährige lediglich in Beisein eines Anwaltes aussagen oder befragt werden dürfen, seien die Geständnisse belanglos.
Das könnte Sie auch interessieren: Grausame Tat in Hamburg: Angriffe auf schwangere 17-Jährige – Urteil gefallen
Gegen einen dritten jungen Mann wird im Zusammenhang mit dem versuchten Diebstahl eines Handys ermittelt. Mit Hilfe von Videomaterial aus Überwachungskameras versucht die Polizei jetzt, weitere Beteiligte zu ermitteln. Auf Nachfrage der MOPO konnte der Lagedienst der Polizei am Donnerstagabend keine weiteren Angaben machen. (se)