Nach Choreo von HSV-Ultras: Polizei-Razzia im Volksparkstadion
Die Hamburger Polizei hat am Mittwochnachmittag Räume im Volksparkstadion durchsucht, die von HSV-Ultras genutzt werden. Nach MOPO-Informationen geht es um ein umstrittenes Banner, der am vergangenen Wochenende beim Spiel gegen den SV Elversberg ausgerollt wurde.
Die umstrittene Choreo auf der Nordtribüne hatte für Aufsehen gesorgt: In einer riesigen blauen Wand formten die Ultras „ACAB“ („All Cops Are Bastards“ – zu Deutsch: „Alle Bullen sind Schweine“), darunter den Satz „Niemals Freund niemals Helfer – Ganz Hamburg hasst die Polizei“. Aus der Politik hagelte es Kritik, auch der HSV distanzierte sich „klar und in aller Deutlichkeit“ von der Aktion seiner Anhänger.
Neben dieser Choreo soll ein 33-Jähriger noch rechts daneben ein weiteres Banner hochgehalten haben: Es zeigte einen kaputten Polizeihelm, aus dem zersplittertem Visier lief Blut.
HSV-Choreo gegen Polizei: Ermittlungen gegen 33-Jährigen
Die Polizei leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren ein, wie Sprecherin Sandra Levgrün der MOPO bestätigte. „Es geht um den Verdacht des öffentlichen Aufrufs zu Straftaten.“ Das für Sportgewalt zuständige LKA 124 ermittle in dem Fall.
Die Beamten durchsuchten am Mittwoch besagte Räume, in denen die Ultras ihre Fan-Utensilien lagern – auch das Banner wurde dabei gefunden und sichergestellt. Zuvor hatte es Hinweise gegeben, dass der 33-Jährige das Plakat dort versteckt haben könnte.
GdP: „Richtig, dass hier konsequent ermittelt wird“
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte den Einsatz und wertet diesen „als richtiges Zeichen“. „Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, gruppenfeindliche Parolen aus den Stadien zu verbannen“, sagte GdP-Vize Lars Osburg. „Das Skandieren und Zeigen von Hassparolen soll verunglimpfen und provozieren. Oftmals stehen diese Parolen am Anfang gewalttätiger Angriffe auf die Polizei. Deshalb ist es richtig, dass hier konsequent ermittelt wird.“
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Die GdP sieht aber auch die Vereine in der Pflicht: Symbole wie „ACAB“ hätten in Stadien nichts zu suchen. Täter mussten per Hausordnung aus Stadien verbannt werden.
„Die Klubs dürfen sich hier keinen schlanken Fuß machen“, so Osburg. Gewaltbereiten Teilen der Szene müssten die Grenzen aufgezeigt werden. Sie dürften nicht an anderer Stelle von Vereinen noch hofiert werden.