Kriminalbeamte tragen Beweismittel aus der Villa von Christina Block.
  • Kriminalbeamte tragen Beweismittel aus der Villa von Christina Block.
  • Foto: André Lenthe

Streit um Block-Kinder eskaliert weiter: Polizei durchsucht Villa und Hotel

Nächster Hammer im Sorgerechtsstreit zwischen Steakhaus-Erbin Christina Block und Ex-Ehemann Stephan Hensel: Am Freitagmorgen sind Polizisten ausgerückt, um Gebäude der Familie Block zu durchsuchen.

Um 6 Uhr morgens starteten die Durchsuchungsaktionen. Betroffen sind das Wohnhaus von Christina Block in Ohlsdorf sowie das familieneigene Fünf-Sterne-Hotel „Grand Elysée“ (Rotherbaum), laut „Abendblatt“ wurde auch die Firmenzentrale der Block-Gruppe in Langenhorn durchsucht.

Polizei stellt Computer und Speichermedien sicher

Aus der Villa, in der Block mit dem Ex-Sportmoderator Gerhard Delling lebt, trugen Ermittler diverse Kartons voll mit möglichen Beweismaterialien und luden sie in ihre zivilen Fahrzeuge ein. Darunter befanden sich unter anderem Drucker, Papiere, Computer und Speichermedien. „Wir kooperieren mit den Ermittlern in vollem Umfang und stellen die erbetenen Unterlagen zur Verfügung“, erklärte eine Sprecherin der Block-Gruppe auf Anfrage.

Christina Block mit ihren Töchtern 2016 in Hamburg. imago images/Eventpress
Christina Block mit ihren Töchtern in Hamburg.
Christina Block mit ihren Töchtern 2016 in Hamburg.

Um wie viele Objekte es sich im Einzelnen handelte, die im Fokus der Durchsuchungen stehen, ist unbekannt. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich nicht näher dazu.

Sie bestätigte aber auf MOPO-Nachfrage, „dass aufgrund der Ereignisse in der Silvesternacht gegen mehrere Personen, unter anderem Frau Block, wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger und sonstiger Straftaten ermittelt wird“, so eine Sprecherin. Daher ließe man am Freitag mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstrecken, „die mit dem Geschehen in Verbindung stehen“.

Der Streit zwischen Block und Hensel tobt bereits seit vielen Jahren: Erst hatte ein Amtsgericht zugunsten Hensels entschieden, dann aber sprach das Oberlandesgericht in einer vorläufigen Entscheidung Block das Recht zur Aufenthaltsbestimmung zu. Problem: Die Kinder kehrten nicht aus dem Urlaub bei ihrem Vater in Dänemark zurück, wo Hensel seit Jahren lebt. Dänische Behörden ermittelten schließlich selbst, befragten auch die Kinder. Letztlich urteilte ein dänisches Gericht, dass die Kinder bei dem Vater bleiben sollten. Nach deutschem Recht aber hätten sie zurück in die Obhut der Mutter gehört.

Entführung aus Dänemark

Zu Silvester dann wurden die Kinder laut Polizei gewaltsam dem Vater entrissen, als er sich mit ihnen das Feuerwerk im dänischen Gravenstein anschaute: Acht Männer sollen aus der Dunkelheit getreten, ihn geschlagen und die zwei Kinder entführt haben. Wenige Stunden später tauchten Theodor (10) und Klara (13) bei Mutter Christina Block auf.

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Das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) verfügte in einer Eilentscheidung, dass die Kinder zurück zu dem Vater müssen: Dem Familiengericht ging es bei seiner Entscheidung nicht darum, ein Elternteil für begangenes Unrecht zu bestrafen, sondern nur um das Interesse der Kinder. Die sollen nach zweieinhalb Jahren in Dänemark nicht erneut entwurzelt werden. Block beugte sich dem Urteil, Hensel holte Sohn und Tochter an einer Rahlstedter Polizeistation ab.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft versucht unterdessen weiterhin, Hensel wegen der ursprünglichen Entziehung Minderjähriger, Spezialtatbestand „Vorenthaltung im Ausland“, in Hamburg vor Gericht zu bringen. Eine Klage war im Mai 2023 beim Amtsgericht eingegangen, das im November jedoch entschied, das Verfahren nicht zu eröffnen.

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