• Kerstin Laubschneider befand sich im Haus, als der Baum umfiel.

Orkan „Sabine“ zerstört Haus in Hamburg: „Ein Rumms, wie man ihn sonst nicht kennt“

Blankenese –

Das Sturmtief „Sabine“ hat am Sonntagabend für ordentlich Verwüstung in Hamburg und im Norden gesorgt. An der Blankeneser Hauptstraße wehte der Orkan eine meterhohe und knapp 50 Zentimeter dicke Kastanie um, die dadurch ein erst kürzlich renoviertes Wohn- und Geschäftshaus beinahe komplett zerstörte. Die MOPO sprach mit einer Frau, die sich während des Baumsturzes in dem Gebäude befand. Sie erhebt schwere Vorwürfe gegen die Stadt: Hätte der Baum schon längst gefällt werden müssen?

Kerstin Laubschneider ist gestresst, und immer noch geschockt. Sie rennt hin und her, zeigt Gutachtern fundamentale Risse an der Wand. Die Schäden, die „Sabine“ angerichtet hat. „Moment, ich bin gleich bei Ihnen“, sagt sie hektisch zu MOPO-Reportern. Dann ist sie wieder weg.

Die Frau, die in den Räumen des alten Hauses Seminare gibt und in dem Anbau selber wohnt, war mit Kollegen im unteren Teil des Gebäudes, als der Sturm draußen über Hamburg fegte. Dann der Kastanien-Sturz. „Es war ein Rumms auf eine Art, wie man es sonst nicht kennt“, beschreibt sie den Schreckensmoment. Alle kamen zusammen, „es war ein Riesenschock“.

Das völlig zerstörte Haus an der Blankeneser Hauptstraße in Hamburg.

Das völlig zerstörte Haus an der Blankeneser Hauptstraße in Hamburg.

Foto:

Röer

Plötzlich weicht der Schock bei Kerstin Laubschneider einer ernsten, erzürnten Miene. „Wir haben uns schon mehrfach für eine Fällgenehmigung stark gemacht. Erst im Januar war jemand von der Stadt da, der sagte, alles sei in Ordnung. Von wegen!“

Auf eine MOPO-Anfrage hat der Bezirk bis Montagnachmittag keine Stellung bezogen.

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Sturm „Sabine“ hatte in Hamburg für rund 370 Blaulicht-Einsätze gesorgt: U-, S- und Fernbahnverkehr waren über Nacht teilweise komplett lahmgelegt, an vielen Ecken der Stadt stürzten Bäume um, Äste fielen auf die Straßen. In Lohbrügge, Bergedorf und Harburg wurden zahlreiche Autos erheblich beschädigt, in Pinneberg drohte sogar ein Kran umzukippen! Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit stürmischen Folgetagen bis zum Wochenende.

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