Schüsse auf Shisha-Bar: Polizei suchte Mann mit auffälligen Schuhen – und wird fündig
Zehn Schüsse wurden auf die Glasfront der Shisha-Bar abgegeben, mitten in der Nacht. Kurz hintereinander abgefeuerte Salven. Spielte sich das Ganze erneut im Drogenmilieu ab? Das gilt als wahrscheinlich. Sicher scheint nun zu sein, wer die Schüsse abgegeben hat. Die Polizei hatte ein Foto des Mannes mit den auffälligen Schuhen veröffentlicht. Nun wurden mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt – und die Beamten wurden dabei fündig.
Die Fotos zeigten ihn, wie er sich am frühen Morgen des 13. August in unmittelbarer Nähe zur Shisha-Bar an der Holstenstraße (St. Pauli) die Pistole wieder in die Hose steckt. Die Kameralinse eines hiesigen Ladens erfassten ihn.
Hamburger Polizei suchte nach Schießerei nach Zeugen
Er sei ein 20- bis 30-Jähriger, mit einer schmalen Nase, hohen Wangenknochen, Bart und dunklen Haaren – so beschrieben die Beamten den Verdächtigen bei der Fahndung Mitte Oktober. Laut Polizei soll er ganz in Schwarz gekleidet gewesen sein – „und auffällige Turnschuhe mit reflektierenden Elementen getragen haben“.
Schnell übernahm das LKA 6, die Abteilung ist für Organisierte Kriminalität zuständig, die Ermittlungen in dem Fall. „Da der Mann bisher nicht identifiziert werden konnte, hat die zuständige Richterin auf Antrag der Staatsanwaltschaft eine Öffentlichkeitsfahndung mit Bildern des Gesuchten angeordnet“, hieß es.
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Als der Gesuchte die Schüsse abgab, war die Shisha-Bar geschlossen. Menschen wurden nicht verletzt. Die Pistole fanden die Ermittler bis heute nicht.
Im Milieu wurde das allerdings als klares Zeichen gewertet: So soll die Aktion sich zu den Drogen-Konflikten der vergangenen Monate reihen, bei denen unter anderem Terry S. in einer Shisha-Bar in Hohenfelde hingerichtet oder das Auto von Kaisar R. und Taylan B. in Tonndorf durchlöchert wurde. Ein Insider sagte kurz nach den Schüssen auf St. Pauli zur MOPO: „Es wird weiter Blut fließen.“
Schüsse auf Shisha-Bar auf St. Pauli – Polizei nimmt 29-Jährigen fest
Im Zuge der Ermittlungen waren ein 45-Jähriger als mutmaßlicher Auftraggeber und ein 29-Jähriger als mutmaßlicher Schütze in den Fokus der Beamten geraten. Am Dienstagmorgen wurden Durchsuchungsbeschlüsse für die jeweils zwei Wohnungen der Männer in Sülldorf, Wilhelmsburg, Barmbek-Nord und in Reppenstedt (Niedersachsen) vollstreckt. Dabei wurde der 29-Jährige vorläufig festgenommen.
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Darüber hinaus vollstreckten die Polizisten zur Sicherung möglicher Beweismittel auch Durchsuchungsbeschlüsse in vier Wohnungen von Zeugen auf St. Pauli und in Lüneburg (Niedersachsen).
Doch damit nicht genug: Auch die Wohnung des Shisha-Bar-Betreibers (25) in Wedel (Kreis Pinneberg) und eine auf ihn gemeldete Lagerhalle in Ellerau nahmen die Beamten unter die Lupe. Denn: Der Mann hatte sich kurz nach dem Anschlag in sozialen Medien mit Waffen gezeigt. Nun wird gegen ihn wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. (dg/rüga)