HSV
  • 855 HSV-Fans aus dem Zug wurden durch eine polizeiliche Kontrollstrecke geführt und erfasst.
  • Foto: imago/André Lenthe

HSV-Razzia: Für die Polizei gelungenes Beispiel für „konsequente Strafverfolgung”

Drei Tage nach der Großkontrolle mit Hunderten Beamten, bei der ein Regionalzug voller HSV-Fans stundenlang am Bahnhof Bergedorf stoppen musste, hat die Bundespolizei auf Kritik reagiert.

Schon kurz nach dem Einsatz der Bundespolizei gegen Hunderte HSV-Fans, die mit einem Regionalzug auf dem Rückweg vom Auswärtsspiel in Rostock waren, hatte es Kritik am Vorgehen der Beamten gegeben. Sowohl die Linke als auch die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Sina Imhof, hatten gegenüber der MOPO die Verhältnismäßigkeit der Kontrolle in Zweifel gezogen – und selbst die Ultras des FC St. Pauli stellten sich auf die Seite der sonst wenig geliebten HSVer: „Sechs Stunden Bergedorf habt nicht mal ihr verdient“ stand auf einem Banner, das beim Sonntagsspiel am Millerntor in der Südkurve gezeigt wurde.

HSV-Fans kontrolliert: „Ausdruck konsequenter Strafverfolgung“

Drei Tage nach der Kontrolle hat sich nun auch die Bundespolizei selbst ausführlich zum Einsatz in Bergedorf geäußert – und die Kritik in Bausch und Bogen zurückgewiesen.

Den Einsatz bewerten die Beamten als „verhältnismäßig, einsatztaktisch erforderlich sowie als Ausdruck konsequenter Strafverfolgung“ – unter den 855 HSV-Fans, die über Stunden hinweg kontrolliert worden waren, seien 31 Verdächtige „des Tatkomplexes ‚Mannheim‘“ identifiziert worden. Weitere Identifizierungen seien „sehr wahrscheinlich“.

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„Mannheim“ meint in diesem Zusammenhang eine Massenschlägerei zwischen Fans des HSV und Anhängern von Borussia Dortmund im vergangenen Herbst am Mannheimer Hauptbahnhof. Die Kontrolle sei auch wegen „massiven Störungen durch Anhänger des Hamburger SV im Ostseestadion in Rostock“ durchgeführt worden, heißt es von der Bundespolizei weiter.

HSV-Fans warten stundenlang im Zug: Versorgung „sichergestellt“

Berichte von Betroffenen, die von verwehrten Toilettengängen, mangelndem Zugang zu Wasser und kollabierenden Personen sprechen, streift die Bundespolizei nur am Rande: Die Versorgung sei „nach einem Kooperationsgespräch mit der Fanhilfe des Hamburger SV am Bahnsteig durch diese sichergestellt“ worden und den Wartenden habe ja der beheizte Zug samt der sanitären Einrichtungen zur Verfügung gestanden.

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