Razzia in Hamburg: Steuerfahnder nehmen mehrere Männer fest
Mit Scheinfirmen und fingierten Rechnungen soll eine Bande mindesten zwei Millionen Euro Umsatzsteuer hinterzogen haben. Seit 2017 ging das gut – nun bekamen die Hintermänner Besuch von der Steuerfahndung. Die Ermittler schlugen in 18 Objekten in Hamburg, Berlin und Niedersachsen zu und nahmen vier Männer fest.
In einem von der Staatsanwaltschaft Hamburg geführten Verfahren richteten sich die Ermittlungen gegen eine 19-köpfige Personengruppe. Acht von ihnen, im Alter von 30 bis 52 Jahren, sollen die Haupttäter sein. Im Rahmen einer Dienstleistungskette in der Gerüstbaubranche haben sie sich laut einem Sprecher der Finanzbehörde ein Konstrukt mit diversen Scheinfirmen aufgebaut. Hier wurden Scheinrechnungen über angeblich geleistete Arbeiten hin- und her geschoben.
Mit Scheinfirmen über zwei Millionen ergaunert
Laut Finanzbehörde sollen diese Scheinrechnungen lediglich zum Zwecke der organisierten Hinterziehung von Umsatzsteuern eingesetzt worden sein. Der Schaden wird auf mindestens zwei Millionen Euro beziffert. Vermutet wird aber, dass er deutlich höher liegt. Am letzten Dienstag schlugen die Fahnder nun gleichzeitig in Hamburg, Berlin und Niedersachsen zu. Ingesamt 18 Objekte wurden durchsucht – elf davon in Hamburg, drei in Berlin und fünf in Niedersachsen. An dem Einsatz waren 120 Beamte beteiligt.
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Vier Festgenommene befinden in Untersuchungshaft. Bei den Durchsuchungen wurden über 700.000 Euro, Gold- und Silbermünzen im Wert von über 30.000 Euro sowie zwei hochwertige Uhren sichergestellt. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel sagte dazu: „Unsere Steuerfahndung verfolgt Steuerstraftaten konsequent. Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen für ihren erfolgreichen und länderübergreifenden Einsatz.“