Tragischer Gas-Unfall bei Aurubis in Hamburg: Ein Mitarbeiter stirbt
Tödlicher Arbeitsunfall beim Kupferproduzenten Aurubis in Hamburg: Nach dem Austritt von Stickstoff in der Nacht zu Donnerstag haben Rettungskräfte drei Mitarbeiter zunächst reanimiert. Einer von ihnen ist im Krankenhaus gestorben, die anderen beiden schweben weiter in Lebensgefahr.
Wie die Feuerwehr der MOPO sagte, trat das Gas in einem geschlossenen Raum aus. Die Ursachen sind bisher ungeklärt. „Dadurch bekamen die drei Personen keinen Sauerstoff mehr“, erklärte ein Sprecher. Stickstoff ist ungiftig, unsere Atemluft besteht zu fast 80 Prozent daraus – das Gas hat in diesem Fall aber die atembare Luft verdrängt. Laut Polizei hatten die drei 24, 49 und 53 Jahre alten Männer an einer Stickstoffleitung gearbeitet, als das Gas aus noch unbekannten Gründen den Raum flutete.
Aurubis-Werksfeuerwehr rettet verunglückte Arbeiter
Einsatzkräfte der firmeneigenen Werkfeuerwehr hatten die drei bewusstlosen Personen noch vor Eintreffen der Feuerwehr Hamburg gegen 2.30 Uhr aus dem Gefahrenbereich gerettet und mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen.
Die Reanimationsmaßnahmen waren bei dem 24- und dem 53-Jährigen bereits an der Einsatzstelle erfolgreich: Herzschlag und Atmung setzten wieder ein. Beide wurden mit Notarztbegleitung in Krankenhäuser transportiert, schweben laut Polizeiangaben aber weiter in Lebensgefahr.
Gas-Unfall bei Aurubis in Hamburg: 49-Jähriger stirbt
Der 49-Jährige wurde unter Reanimationsbedingungen in ein Krankenhaus gebracht. Dort starb er am Donnerstagmorgen, wie ein Sprecher des Unternehmens sagte: „Wir sind alle sehr betroffen.“ Das Mitgefühl gelte den Angehörigen der Verunglückten. Für die Beschäftigten werde psychologische Betreuung angeboten.
Das könnte Sie auch interessieren: Schwerer Unfall bei Stade: Sieben Verletzte, fünf davon Teenager
Der Stickstoff ist den Unternehmensangaben zufolge in der Rohhütte Werk Ost ausgetreten. Feuerwehrleute führten unter Atemschutz Messungen durch, schlossen vorsorglich eine Stickstoffleitung und belüfteten den Unfallort. Insgesamt waren 29 Kräfte etwa drei Stunden lang im Einsatz.
Der Vorstandsvorsitzende der Aurubis AG, Roland Harings, zeigte sich tief betroffen über den tragischen Unfall. „Unser tiefempfundenes Mitgefühl gilt in diesen Stunden den Verunglückten sowie deren Angehörigen und den weiteren Betroffenen“, erklärte er. Harings versicherte: „Wir werden den Unfall vollständig und detailliert, in enger Kooperation mit den Behörden, aufarbeiten.“ (tst/dpa)