Sexuelle Belästigung am Strand: Polizistinnen als Lockvögel
Die Boberger Dünen in Lohbrügge sind ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Dünenlandschaft rund um den Segelflugplatz zieht jedes Jahr Tausende von Spaziergängern an – der Badesee ist an warmen Tagen stets gut besucht. Doch es ist nicht immer friedlich. Besonders im Bereich des Nacktbadestrands kommt es immer wieder zu sexuellen Belästigungen. Dagegen ging die Polizei nun vor.
Auf der einen Seite des Sees tummeln sich Familien, auf der anderen FKK-Anhänger – darunter Exhibitionisten, die dort Frauen belästigen. Denn immer wieder gibt es hier Beschwerden. Weil bei der örtlichen Wache in Bergedorf vermehrt Anzeigen eingegangen waren, startete die Hamburger Polizei einen besonders delikaten Einsatz.
Boberger Dünen: Mehrere Exhibitionisten festgenommen
Wie das „Abendblatt“ zunächst berichtete, wurden Polizistinnen der Bereitschaftspolizei mehrere Tage als Lockvögel eingesetzt. Um die Exhibitionisten zu überführen, tauschten sie die Uniform gegen sommerliche Kleidung. Und diese Einsätze hatten es in sich: „Die Kollegin hatte noch gar nicht ihr Handtuch ganz ausgerollt, auf das sie sich legen wollte, als schon der erste Kerl aus den Büschen sprang und sie belästigte“, wird ein Beamter in der Zeitung zitiert.
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Allein im Juli seien sieben Männer wegen sexueller Belästigungen festgenommen worden – der älteste war 71. Alle hatten eindeutige sexuelle Handlungen vor weiblichen Badegästen an sich vorgenommen.
Taten wie am Boberger See werden eigentlich nur auf Antrag der Opfer verfolgt. In dem Naherholungsgebiet schritt die Polizei aber wegen des „besonderen öffentlichen Interesses“ von Amts ein. Die ertappten Männer müssen sich jetzt nach Paragraph 183 wegen „exhibitionistischer Handlungen“ verantworten. Ihnen droht eine Geldstrafe – oder sogar ein Jahr Haft.