Was ist da los? Hamburger Stadtteil zeitweise ohne Feuerwehr
Nanu, nur so wenige heute? Zu Dienstbeginn sind am Montag auf einer Wache im Hamburger Süden kaum Feuerwehrleute zum Dienst erschienen. Offiziell hatten sich viele krankgemeldet. Die plötzlichen Krankschreibungen hinterließen einen faden Beigeschmack – am heutigen Montag streiken nämlich auch Beschäftigte des öffentlichen Dienstes.
Der Wachführer der Feuerwache 34 an der Rotenhäuser Straße (Wilhelmsburg) übermittelte am Morgen eine ungewöhnlich niedrige Mannschaftsstärke an den Lagedienst: Mehr als die Hälfte der Wachabteilung hatte sich krankgemeldet. Der Stadtteil stand von einer Minute auf die andere ohne ausreichend Einsatzkräfte da.
Wachabteilung meldete sich fast vollständig krank
Ein Sprecher der Feuerwehr bestätigte auf MOPO-Nachfrage, dass an der Feuerwache am Montagmorgen ein hoher Krankenstand zu vermelden war. Dies sei aber umgehend kompensiert worden. Die ausgefallene Besatzung sei durch Kollegen aus der Rufbereitschaft und von anderen Wachen kompensiert worden. „Es bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr“, hieß es.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburg: Aufruf zum Parken ohne Knöllchen sorgt für Zoff – ist das überhaupt legal?
Unterdessen wird in der Behörde gerätselt, ob die Beamten tatsächlich kurzfristig erkrankt seien oder der angekündigte Streik der Bediensteten des öffentlichen Dienstes eine Rolle gespielt habe. „Wir gehen davon aus, dass die grassierende Grippewelle ursächlich ist“, sagte ein Feuerwehrsprecher zur MOPO.
Gewerkschaft Verdi ruft zum Warnstreik auf
Die Gewerkschaft Verdi hatte am Montag unter anderem Mitarbeiter aus den Bezirksämtern, Schulen, der Feuerwehr, des Landesbetriebs Erziehung und Beratung zu Warnstreik aufgerufen. Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Außerdem verlangt die Gewerkschaft eine monatliche Stadtstaaten-Zulage von 300 Euro.
Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) mit ihrem Verhandlungsführer, Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), hatte in der zweiten Verhandlungsrunde deutlich gemacht, dass sie die Forderungen für viel zu hoch und nicht leistbar hält. Ein Durchbruch könnte in der dritten Verhandlungsrunde ab dem 7. Dezember erreicht werden.