Ein Polizist fixiert den Jugendlichen am Boden.
  • Ein Polizist fixiert den Jugendlichen am Boden.
  • Foto: Instagram

Im Video: Beamter schlägt Jugendlichen ins Gesicht – so erklärt sich die Polizei

In sozialen Netzwerken wird momentan ein Video zuhauf geteilt, das einen Hamburger Polizisten zeigt, wie er einen jugendlich aussehenden Mann am Boden fixiert und dann mit der Faust ins Gesicht schlägt. Die Empörung ist groß. Wie erklärt die Polizei die Situation?

Das Video selbst ist nur wenige Sekunden lang. Deutlich aber ist der Faustschlag des Beamten gegen den am Boden liegenden Jugendlichen zu sehen.

Laut Polizei soll sich der Einsatz am vergangenen Samstag im Stadtpark ereignet haben, wo es zuletzt zu diversen Festnahmen und Gewaltausbrüchen kam. Gegen 19 Uhr habe die Polizei eine größere Personengruppe zwischen dem Stadtparksee und der Festwiese festgestellt und diese auf die Pandemie-Regeln hingewiesen, so ein Sprecher. „Der Großteil der Gruppe kam den Hinweisen der Beamten auch nach, lediglich der auf dem Video zu sehende Jugendliche hinterfragte das Einschreiten und ignorierte die Hinweise. Einem erteilten Platzverweis kam er nur widerwillig nach und entfernte sich dann Richtung Festwiese.“

Hamburg: Polizist schlägt Teenie ins Gesicht

Die Beamten begleiteten eigenen Angaben zufolge den 16-Jährigen und wurden von diesem fortwährend beleidigt und provoziert. Die Beamten wollten ihn daraufhin „rechtlich belehren“. Dabei soll es zu einer „Widerstandshandlung“ gekommen sein. Er sei daraufhin mit einer „gezielten Eingriffstechnik“ kontrolliert zu Boden geführt worden. Doch auch dort soll er weiter Widerstand geleistet haben. „In dieser Situation erfolgte offenbar der auf dem Video zu sehende Faustschlag, woraufhin der Jugendliche sich zunächst beruhigte und seinen Widerstand jedenfalls kurzzeitig einstellte.“

Aber ist das rechtmäßig? Das Verhalten des Beamten soll jetzt durch das Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) der Polizei überprüft werden.

Im Folgenden soll sich der Jugendliche erneut gewehrt haben. Ein Streifenwagen wurde laut Polizei im Bereich der Beifahrertür beschädigt. Der Beamte, der zuschlug, erlitt Verletzungen und musste zur ärztlichen Behandlung ins Bundeswehrkrankenhaus. „Der Jugendliche erlitt Hautabschürfungen am Gesicht und den Armen“, erklärt der Sprecher. Eine Versorgung im Rettungswagen soll er abgelehnt haben. Er kam gefesselt mit zur Wache.

Das könnte Sie auch interessieren: Senat erlässt Alkoholverbot im Stadtpark

Gegen den Jugendlichen wird wegen des Verdachts der Beleidigung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. „Natürlich sind solche Bilder nicht schön“, sagt die Polizei zu der Kritik. Die Polizei sei aber zur Anwendung unmittelbaren Zwangs befugt. Das Video, das betont die Polizei, zeige lediglich einen Ausschnitt und bilde nicht das Einschreiten in seiner Gesamtheit ab.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp