Fähr-Drama auf der Elbe: Viele Verletzte – Mann in Lebensgefahr
Am frühen Montagmorgen kommt es auf der Elbe in Hamburg zu einem schweren Schiffsunfall. Eine Hadag-Fähre kollidiert in Höhe des Fähranlegers „Dockland“ mit einem Schleppverband. Elf Personen werden verletzt, ein Mann schwebt in Lebensgefahr.
Nach Angaben der Feuerwehr Hamburg ereignete sich der Unfall um 6.42 Uhr unter schlechten Sichtverhältnissen. Philipp Baumann, Pressesprecher der Feuerwehr Hamburg, erklärte: „Aufgrund der Meldung von der Nautischen Zentrale und der Vielzahl von Anrufenden wurde durch die Rettungsleitstelle ein Großeinsatz des Rettungsdienstes ausgelöst.“ Insgesamt waren 55 Einsatzkräfte im Einsatz.
Die Hafenfähre „Övelgönne“ (Linie 62) war aus Richtung Finkenwerder unterwegs, um am Anleger Dockland anzulegen, als der Schleppverband gleichzeitig in Richtung Finkenwerder fuhr. Aus bisher ungeklärter Ursache kam es zur Kollision, bei der auch Sachschaden an beiden Schiffen entstand. Betriebsstoffe traten nicht aus. Glück im Unglück: Bei der Hafenfähre wurde ein enormer Riss im Rumpf des Schiffes entdeckt – allerdings oberhalb der Wasserlinie.
Laura Wentzien, Sprecherin der Polizei Hamburg, ergänzte: „Die Ermittlungen werden vom zuständigen Wasserschutzpolizeikommissariat Waltershof (WSPK 1) geführt. Darüber hinaus wurde eine Ermittlungsgruppe Schiffsunfall (EGS) eingesetzt.“
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Ein Schubverband besteht aus einem Antriebsschiff und einer sogenannten Schute, einer Art Lastenkahn beziehungsweise Transportschiff ohne eigenen Antrieb.
Mann erleidet lebensgefährliche Verletzungen – „große Sorgen“
Alle 25 Fahrgäste der Fähre wurden von Rettungskräften betreut, elf Verletzte in umliegende Krankenhäuser gebracht. Einer von ihnen – ein Mann – erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Die Feuerwehr sprach von einem Schädel-Hirn-Trauma. Ein Löschboot unterstützte die Arbeiten mit Beleuchtung der Einsatzstelle. Die Unfallursache bleibt weiterhin unklar.
Die Hadag zeigte sich betroffen über den Unfall. Man sei in „großer Sorge um den Schwerverletzten“, so ein Sprecher. Die Fähre „Övelgönne“ sei standardmäßig mit einem Radar ausgerüstet. Am Ruder habe eine sehr erfahrene Schiffsführerin gestanden, die seit mehreren Jahren bei der Hadag beschäftigt ist. Sie habe einen Schock erlitten. Zur Unfallursache könne man noch nichts sagen. Die Wasserschutzpolizei untersucht den Fall. Dazu gibt es nun auch die Ermittlungsgruppe Schiffsunfall. (ng/sp)
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