Geplanter Anschlag in Hamburg: Wie der Bomben-Bastler aufflog
Schon sein Vater galt als gewaltbereiter Islamist, die Behörden hatten ihn auf dem Schirm. Trotzdem bastelte Abdurrahman C. (20) in Hamburg an einer Bombe – die Fahnder sind sich sicher, dass er damit möglichst viele Menschen töten wollte. Im Sommer wurde der 20-Jährige festgenommen, die MOPO berichtete. Vermutlich nur dank eines Tipps vom US-Geheimdienst Homeland Security konnte ein Attentat verhindert werden.
Das LKA nahm den mutmaßlichen Terroristen im Sommer fest, als er eine Pistole und eine Handgranate kaufen wollte. Laut Informationen der „Bild“ war der in Billstedt aufgewachsene C. im November vergangenen Jahres wieder nach Hamburg gekommen, seitdem beobachteten ihn die Behörden.
Terror: Hamburger plante Anschlag
Dass der 20-jährige Deutsch-Marokkaner womöglich tatsächlich einen Anschlag plante, kam schließlich erst dank der US-Sicherheitsbehörde Homeland Security heraus. Bei der Überwachung des Darknets fiel Behördenmitarbeitern auf, dass der mutmaßliche Terrorist eine Waffe und Sprengstoff kaufen wollte. Das BKA wurde informiert – die US-Fahnder hatten den Fall als brisant eingestuft.
Auch das LKA wurde laut Bericht im Juni 2021 hinzugezogen, als sich herausstellte, dass C. in Hamburg wohnte. Die Beamten nahmen Kontakt zu dem 20-Jährigen auf, der im Darknet einen anderen Namen verwendete.
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So wurde er mit einem fingierten Verkauf von Pistole und Handgranate geködert – bei der vermeintlichen Waffenübergabe an der Kieler Straße wurde er am 20. August schließlich festgenommen. Seitdem sitzt der 20-Jährige in Untersuchungshaft. Wie die MOPO bereits berichtete, wurden die Materialien zum Bombenbau Ende November in einer von dem Beschuldigten genutzten Wohnung gefunden und sichergestellt.
Attentat wie in Boston geplant
Polizei-Spezialisten haben nach „Bild“-Informationen inzwischen einen Sprengsatz aus dem gleichen Material wie jenes, das bei C. entdeckt wurde, nachgebaut und ihn kontrolliert gezündet. Die Erkenntnis: Wenn Abdurrahman C. seine Bombe tatsächlich gezündet hätte, wären die Auswirkungen verheerend gewesen. Aus Sicherheitskreisen heiße es: „etwa so, wie bei den Bomben, die 2013 in Boston benutzt wurden“.
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Bei dem Anschlag am 15. April 2013 hatte es drei Tote und 264 teils schwer Verletzte gegeben. Bei einem Marathon, bei dem tausende Menschen in den Straßen waren, hatten die islamistischen Brüder Tamerlan und Dschochar Zarnajew zwei Sprengsätze gezündet. Polizisten erschossen drei Tage später Tamerlan Zarnajew, einen weiteren Tag später nahmen sie Dschochar Zarnajew fest. Er wurde im Mai 2015 zum Tode verurteilt und wartet seitdem auf die Vollstreckung.