„Red Storm Alpha“: Hier übt die Bundeswehr Krieg im Hamburger Hafen
Im Hafen wird jetzt der Ernstfall geprobt: Unter dem Titel „Red Storm Alpha“ hat die Bundeswehr am Donnerstag mit einer Verteidigungsübung im Hamburger Hafen begonnen. In dem Szenario sichere das Landeskommando Hamburg mit einer Heimatschutzkompanie einen Teil des Hafens, teilte die Bundeswehr mit. Unter anderem wurde ein Checkpoint aufgebaut.
Ziel des Manövers mit rund 100 Soldaten sei es, die für die Verteidigung wichtige Infrastruktur zu schützen, auf allen Ebenen das gleiche Lagebild zu haben und schnell und sicher mit allen Übungsteilnehmern zu kommunizieren. Die Übung geht bis Samstag, auch die Hafenbehörde HPA beteiligt sich daran. Der zivile Verkehr sollte durch die Aktion nicht behindert werden.
Deutschland als logistische Drehscheibe
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sei ein konventioneller Krieg in Europa in den nächsten fünf Jahren wieder möglich, hieß es. Dem wolle die NATO gemeinsam entgegentreten. Dafür sei ein schneller Aufmarsch alliierter Truppen von West nach Ost notwendig. „Deutschland kommt wegen seiner geostrategischen Lage die Funktion einer Drehscheibe zu. Deswegen muss die Organisation von militärischen Transporten auf Schiene, Straße oder per Flugzeug, die Versorgung mit Essen, Betten oder Betriebsstoffen oder die Sicherung ganzer Fahrzeugkolonnen geübt werden, um glaubhaft abschreckend zu wirken“, heißt es von der Bundeswehr.
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Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) warnte in einer Rede vor dem litauischen Parlament vor Gefahren durch die Aufrüstung Russlands. „Wir erleben, wie Russland schnell seine Waffenproduktion hochfährt und seine Streitkräfte dramatisch aufbaut. All das lässt keinen Zweifel: Für Russland, (Wladimir) Putins Russland, ist die Ukraine nur der Anfang“, sagte der SPD-Politiker in der litauischen Hauptstadt Vilnius. (dpa/mp)