„Konnten gerade noch die Tür schließen“: Feuerwehr über Attacken an Silvester
Es waren schlimme Szenen, die sich im Schreyering im Hamburger Stadtteil Steilshoop abspielten. Einsatzkräfte nicht nur der Polizei, sondern auch der Feuerwehr wurden in der Silvesternacht massiv mit Raketen, Böllern und sogar mit Schreckschusswaffen beschossen. Für die Retter der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld ein schockierendes Erlebnis. Nun sprechen sie über das, was sie in der Nacht erlebten.
„Was uns dort erwarten würde, hätten wir uns im Leben nicht vorstellen können“, schildern die Retter in einem Facebook-Posting, das die Freiwillige Feuerwehr Bramfeld auf ihrer Seite veröffentlichte. Damit sprechen die ehrenamtlichen Retter die Situation im Schreyerring an. Als sie kurz nach 18.30 Uhr dorthin alarmiert wurden, um einen Kleinbrand zu löschen, wurden die Helfer plötzlich zum Ziel.
Feuerwehr berichtet über den Angriff in der Silvesternacht
„Es brennt Unrat in mehreren zusammengeschobenen Einkaufswagen. Als wir vom Fahrzeug absteigen wollen, um den Brand zu löschen, werden wir massiv und ohne Vorwarnung mit Pyrotechnik, Vogelschreck und Böllern aus einer Gruppe von 30 bis 40 Personen beschossen“, so die Feuerwehrkräfte.
Silvester 2024/2025 in Hamburg – Steilshoop – Informationen über Verletzte gibt es bisher nicht – mehrere Festnahmen pic.twitter.com/K0YmTmdIIt
— Sebastian Peters (@PressePeters) December 31, 2024
In einer Pressemitteilung der Feuerwehr Hamburg klang es am Silvestermorgen noch etwas anders. Dort schrieb Sprecher Karsten Jahn zuvor, dass die Einsatzkräfte „auf der Anfahrt“ beschossen worden seien. Von einer Attacke beim Aussteigen war nie die Rede. Was nun genau stimmt, ist derzeit unklar. Am Wochenende ist die Pressestelle der Feuerwehr für Nachfragen nicht erreichbar.
Situation in Steilshoop eskalierte wiederholt
Sicher ist, dass die Situation rund um den Schreyerring am Silvesterabend über Stunden hinweg immer wieder eskalierte: Erst nach Mitternacht Mitternacht konnte die Polizei, die ihre Kräfte mehrfach verstärkt hatte, den Bereich räumen, dann kehrte Ruhe ein.
Wie knapp die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr dem Angriff nach eigenen Angaben entkamen, beschreiben sie so: „Wir konnten gerade eben noch die Türen vom Fahrzeug schließen, sonst wäre die Rakete in der Mitte unseres Mannschaftsraumes explodiert und hätte mehrere Feuerwehrfrauen und -männer schwer verletzt.“
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Die Feuerwehrkräfte sahen nur eine Lösung: Abbruch! Zu gefährlich sei die Situation gewesen: „Wir sind erschrocken und entsetzt, mit welcher Aggressivität und Gewaltbereitschaft uns an diesem Abend begegnet wurde.“