Zwei Polizisten vor Plakat
  • Tobias Conrad (l) und Miria Lottmann, die LSBTI*-Ansprechpersonen der Polizei Hamburg, vor einer digitalen Litfaßsäule mit einem Motiv der neuen Kampagne „Wir l(i)eben bunt“.
  • Foto: Niklas Graeber/dpa

Wir l(i)eben bunt! – Hamburg startet Kampagne gegen Hass

Als Zeichen gegen queerfeindliche Kriminalität hat die Polizei Hamburg eine neue Kampagne vorgestellt. Unter dem Motto „Wir l(i)eben bunt“ soll in der Öffentlichkeit etwa auf Plakaten und Litfaßsäulen dafür geworben werden, Hasskriminalität gegen queere Menschen an die Polizei zu melden.

Am Dienstag haben Gleichstellungs-Senatorin Katharina Fegebank (Grüne), Innensenator Andy Grote (SPD), Polizeipräsident Falk Schnabel sowie LSBTI*-Ansprechpersonen der Polizei Hamburg den Startschuss für die Kampagne gegen queerfeindliche Gewalt gegeben.

Vertrauen stärken – Betroffene motivieren

Ziel der Kampagne ist es, Vertrauen zu stärken und Betroffene zu motivieren, bei Straftaten konsequent Anzeige zu erstatten und sich an die Polizei zu wenden. Seit 2016 gibt es bei der Polizei Hamburg zwei hauptamtliche LSBTI*-Ansprechpersonen, die sich um Anliegen der Community kümmern und im Landeskriminalamt Fachstab 32 für Kriminalprävention und Opferschutz organisatorisch angebunden sind.

Über 90 Prozent der queerfeindlichen Straftaten werde nie zur Anzeige gebracht, so der Polizeibeamte Tobias Conrad, der bei der Polizei Hamburg als LSBTI-Ansprechperson tätig ist. „In der Community selbst herrscht gegenüber der Polizei leider immer noch ein gewisses Misstrauen. Das versuchen wir ebenfalls, mit dieser Kampagne aufzubrechen“, sagt Conrad. LSBTI steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Personen.

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Mit Fotos von queeren Menschen und dem Schriftzug „Gemeinsam gegen Hass! Erstatte Anzeige!“ soll zur Meldung von queerfeindlichen Straftaten aufgerufen werden. Ein QR-Code führt zu einer Informationsseite der Polizei, die sich an Betroffene richtet. Die Kampagne wird laut Polizei durch die Innenbehörde und die Behörde für Gleichstellung finanziert und ist mit Beteiligung von Vertretern aus der queeren Community entwickelt worden.

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