Posse in Hamburg: Diese neue Verkehrsführung bringt Radfahrer in Gefahr

Bergedorf –

Es bleibt eng! An der Kreuzung Sander Damm/Kurt-A.-Körber-Chaussee in Bergedorf wurde die gesamte Fahrbahnführung erneuert, unter anderem auch der Radweg. Bisher mussten die Radler sich den Bürgersteig mit den Fußgängern teilen, jetzt werden sie auf die Straße umgeleitet. Da liegt das Problem: Zum Abbiegen müssen Autos und Lkw nun den Radweg kreuzen – und das kann für Radfahrer gefährlich werden. 

Während auf der Kurt-A.-Körber-Chaussee seit mehreren Monaten an einer neuen Veloroute gearbeitet wird, wurde auch die Fahrbahnführung auf dem Sander Damm Höhe der Post im Kreuzungsbereich erneuert. Der zuvor auf dem Bürgersteig angesiedelte Fahrradweg führt jetzt auf die Straße.

Hamburg: Neuer Radweg kann für Radler gefährlich werden

Das Problem: Der neue Radweg verläuft genau zwischen den geradeaus führenden Fahrbahnen und dem Abbieger. Kollisionen zwischen Radfahrern und Autos oder Lkw sind quasi vorprogrammiert. Dabei ist nicht nur der Radweg auf der Straße, sondern auch die neue Fahrbahnführung an sich problematisch. Kurz vor der Kreuzung macht die Fahrbahn einen Schwenk nach links, auch für die Rechtsabbieger. Die dürfen den Radweg erst einige Meter weiter zum Abbiegen kreuzen. Der neue Rechtsabbieger ist für Rad- und Autofahrer gleichermaßen gedacht. Überholen können die Autofahrer hier nicht – die 1,50 Meter Abstand zum Radler können nicht eingehalten werden.

Wo zuvor ein Fahrstreifen geradeaus und einer als Abbieger nach rechts führte, befinden sich jetzt zwei Fahrbahnen geradeaus und ein gesonderter Rechts-Abbieger. Für den viel befahrenen Sander Damm ist diese neue Führung eine Erleichterung, für die Radfahrer könnte der neu angelegte Abbieger hinter dem Radweg zum Problem werden.

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Noch geht allerdings gar nichts: Vor circa zwei Wochen sind die Straßenbauer abgerückt, das einzige, was sie hinterließen sind Absperr-Poller auf dem Radweg. Während die neue Straßenführung für die Kraftwagen also bereits voll im Einsatz ist, müssen sich Radfahrer weiterhin zusammen mit den Fußgängern auf den eigentlichen Fußweg quetschen – Ausweichmanöver und gegenseitige Beschimpfungen inklusive.

Hamburg: Die Fahrbahnen sind fertig, nur der Radweg nicht

Das lege daran, dass der Radweg noch nicht fertig hergestellt und dementsprechend für den Verkehr auch noch nicht freigegeben ist, erklärte eine Sprecherin des Bezirksamtes Bergedorf auf MOPO-Nachfrage. Es werde über ergänzende Sicherheitsmaßnahmen für den Radverkehr beraten. Warum diese allerdings nicht schon während der vergangenen Bauphase durchgeführt wurden, erklärte das Bezirksamt nicht.

Um welche Maßnahmen es sich dabei konkret handeln könnte wird ebenfalls nicht beantwortet. Fakt ist aber, das erst nach der Fertigstellung, die Absperrung des Radweges aufgehoben werden kann. Den Angaben der Verkehrspolizei zur Folge, sei dies vor Ende 2020 allerdings nicht der Fall.