Preisgekröntes Projekt: Diese Sprache kann alten Menschen helfen
„Wo geit Se dat?“ Ältere Menschen aus Norddeutschland fühlen sich in ihrer Muttersprache Plattdeutsch besser angesprochen. Um Plattdeutsch auch in der Altenpflege zu fördern, gibt es das Projekt „Platt in de Pleeg“. Dafür werden die Initiatoren jetzt ausgezeichnet.
Bei dem Projekt „Platt in de Pleeg“ („Platt in der Pflege“) vom Länderzentrum für Niederdeutsch in Bremen geht es darum, alte Menschen in Pflegeeinrichtungen in ihrer Muttersprache Plattdeutsch anzusprechen. „Das löst Vertrauen, Wertschätzung und Wohlbefinden aus, und es schafft Nähe“, sagen die Experten. Das Projekt begann 2019 mit einer Broschüre. Darin lernen Pflegekräfte, wie sie auf Plattdeutsch mit den Senioren kommunizieren können: „Wo geit Se dat?“ (Wie geht es ihnen?) heißt es darin, „Fallt dat Sluken swoor?“ (Fällt das Schlucken schwer?). Es geht um „Blootdruck“ (Blutdruck), „Liefkeel“ (Bauchschmerzen), „Hosten“ (Husten).
Plattdeutsch-Projekt wird ausgezeichnet
Inzwischen gibt es auch Online-Schulungen für Pflegekräfte, die Plattdeutsch lernen und bei ihrer Arbeit anwenden wollen. Zudem bietet das Zentrum plattdeutsche Angebote für pflegebedürftige Senioren. Herzstück ist das Zertifikat „Platthart“ für Altenpflegeeinrichtungen, die in der Betreuung besonders viel Plattdeutsch einsetzen. Gesellschafter des Länderzentrums für Niederdeutsch sind die Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
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Nun wurde das Projekt mit dem Initiativpreis „Deutsche Sprache“ geehrt. Die Auszeichnung ist Teil des Kulturpreises Deutsche Sprache, den die Eberhard-Schöck-Stiftung vergibt. (mp/dpa)