• Die Schauspieler und ein Teil des labyrinthischen Stahlrohrgerüstes.
  • Foto: Thomas Aurin

Premiere am Schauspielhaus: „Das Schloss“: Das Zerbrechen an der Welt

Schauspielhaus –

Kein Zweifel: Der imposante Bühnenaufbau ist von Beginn an die Hauptattraktion der Kafka-Inszenierung „Das Schloss“. Immer wenn sich das labyrinthische Stahlrohrgerüst wieder ein Stückchen weiterdreht, eröffnen sich neue Blicke auf steile Sprossenleitern, kleine Plattformen, finstere Nischen. Doch die beste Konstruktion hilft nichts, wenn sie nicht belebt wird.

Das aber gelingt im Schauspielhaus ganz wunderbar. Die Darstellerinnen und Darsteller rutschen, klettern und schreiten präzise choreografiert und genau getaktet darauf herum. Überhaupt würzt Regisseur Viktor Bodo das Stück mit jeder Menge technischer Finesse – Kameraprojektionen, Schattenpanoramen, von der Decke schwebende Requisiten – und nicht zuletzt einer eindringlichen Livemusik.

Carlo Ljubek (K.) und Gala Othero Winter

Carlo Ljubek (K.) und Gala Othero Winter

Foto:

Thomas Aurin

Im Zentrum dieser geheimnisvollen, abweisenden Welt steht der bedauernswerte Landvermesser K., der zum Schloss gerufen wird. Allerdings bleibt er im Dorf hängen, gerät in einen Strudel aus seltsamen Begegnungen und Ereignissen und verliert die Kontrolle über sein Leben: Was ist der Sinn seiner Existenz, welchen Weg soll er gehen, wo ist das Ziel?

Regisseur Bodo und das Ensemble mit Carlo Ljubek als Hauptfigur erschaffen aus diesem düsteren Stoff sehenswerte zwei Stunden, in denen es viel zu entdecken gibt: top!

Schauspielhaus: 25.2., 6., 21., 29.3.,Karten 9-53 Euro, Tel. 24 87 13

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