VoloDrone
  • Die VoloDrone kann bis zu 200 Kilogramm an Waren transportieren.
  • Foto: dpa

Weltpremiere im Hafen: Die Flug-Roboter sind da!

Es klingt wie Science Fiction, soll aber schon in wenigen Jahren Realität sein: Riesendrohnen, die mit Waren im Gepäck am Himmel schweben. Das erste Mal startete am Mittwoch eine der sogenannten „VoloDrones“ im Rahmen des ITS-Kongresses zum öffentlichen Testflug in Hamburg Steinwerder.

Brummend erhob sich die elektrisch betriebene, weiße Frachtdrohne senkrecht in den Himmel. Drei Minuten lang schwebte sie auf einer Höhe von mehr als 20 Metern durch die Luft. Nach ihrer Landung transportierte ein Mitarbeiter die Paletten aus der Drohnen-Ladebox mithilfe eines E-Gabelstaplers zu einem E-Lastenrad – so soll sie aussehen, die emissionsfreie Logistik der Zukunft.

Hamburger Hafen: Frachtdrohnen sind die Zukunft

Die Firma Volocopter will solche Drohnen gemeinsam mit dem Logistikriesen DB Schenker etablieren. Die Bahntochter war im vorigen Jahr als Investorin bei Volocopter eingestiegen, um die Lastendrohne zur Marktreife zu bringen. „Frachtdrohnen sind ein Anwendungsbereich für die Mobilität der Zukunft, sie ermöglichen uns mehr Transportoptionen“, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) zur MOPO. „Im Hamburger Hafen wird all das aktuell sichtbar und erlebbar. Das ist wirklich beeindruckend.“

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Bis zu 200 Kilogramm Palettenware kann die Frachtdrohne über eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern transportieren. Damit könnte sie zum Beispiel Güter an schwer erreichbare Orte wie Inseln bringen oder die Lieferung vom Land auf ein Schiff erledigen.

Wann fliegen die ersten Frachtdrohnen über Hamburg?

„Vieles ist noch Zukunftsmusik. Jetzt geht es erstmal darum, die Bevölkerung abzuholen und zu zeigen, wie sicher die Drohnen sind“, sagte Erik Wirsing, Vizepräsident von Gobal Innovation bei DB Schenker. In zwei bis drei Jahren könnte es den ersten kommerziellen Flug geben. Zunächst braucht es offizielle Regularien zur Nutzung der Drohnen. Schließlich gibt es im Luftraum noch andere Verkehrsteilnehmer. Außerdem muss weiter getüftelt werden. In Zukunft soll die Drohne auch autonom außerhalb der Sichtweite des Piloten fliegen können.

Florian Reuter (l), Geschäftsführer von Volocopter, und Erik Wirsing, Vizepräsident Global Innovation der DB Schenker, stehen nach dem Premierenflug vor der Schwerlastdrohne Volodrone. F dpa
VoloDrone
Florian Reuter (l), Geschäftsführer von Volocopter, und Erik Wirsing, Vizepräsident Global Innovation der DB Schenker, stehen nach dem Premierenflug vor der Schwerlastdrohne Volodrone. F

Drohnen und die Sache mit dem Hamburger Wetter

Und dann wäre da noch die Sache mit dem Wetter. Ob die mehr als neun Meter breite und über zwei Meter hohe Drohne würde starten können, war zu Beginn des Tages nicht absehbar. Das Problem: die typisch norddeutsche Brise. Zu den Vorgaben für den Testflug gehörte, dass es nicht regnet und die Windstärke höchstens 20 Knoten (etwa 37 Kilometer pro Stunde) betragen durfte.

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Ist die Drohne denn auch wirklich wetterfest genug und im Norden einsatzbereit? „Wir haben uns enge Grenzen gesetzt für den Testflug heute“, sagte Florian Reuter, Chef von Volocopter zur MOPO. In anderen Tests sei die Drohne schon bei verschiedenen Witterungen erfolgreich geflogen.

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