Protest gegen G20-Prozess: So lief die Demo mit 2000 Linken in der Innenstadt
St. Georg –
Vor dem Hintergrund eines Prozesses im Zusammenhang mit Krawallen rund um den G20-Gipfel vor dreieinhalb Jahren sind am Samstag in Hamburg bis zu 2000 Menschen auf die Straße gegangen.
Zu dem Protest aufgerufen hatten verschiedene linke Gruppen, darunter auch als extremistisch eingestufte. Der Verfassungsschutz hatte deshalb vor einer Teilnahme gewarnt. „Wer an dieser Versammlung teilnimmt, macht sich mit gewaltorientierten Linksextremisten gemein“, hieß es in einer Mitteilung. Angekündigt waren laut Polizei rund 1500 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet.
Hamburg: Linke demonstrieren in der Innenstadt
Bei dem sogenannten Rondenbarg-Prozess in Hamburg geht es seit Donnerstag unter anderem um den Vorwurf des schweren Landfriedensbruchs. Die fünf heute 19 bis 21 Jahre alten Angeklagten sollen sich im Juli 2017 an einem Aufmarsch von 150 bis 200 einheitlich schwarz gekleideten G20-Gegnern beteiligt haben, aus dem heraus Polizisten mit Steinen beworfen worden waren. Schon zum Prozessauftakt hatte es Proteste gegeben.
Die Demonstration führte vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt in Richtung St. Pauli. Aus Infektionsschutzgründen wurde der Zug in 100er-Blöcke aufgeteilt. Die Polizei war mit 900 Kräften im Einsatz, darunter mehr als 100 Bundespolizisten.
Bis zu 2000 Demonstranten waren unterwegs. Sie zogen über den Gänsemarkt zum Strafjustizgebäude, wo es eine Zwischenkundgebung gab. Danach ging es weiter bis zur Feldstraße, wo sich die Demonstration nach der Abschlusskundgebung auflöste.
Die Polizei spricht von einer weitgehend störungsfreien Versammlung. Vereinzelt wurde von Demonstranten Pyrotechnik abgebrannt. Am Neuen Jungfernstieg wurde ein Mercedes GLC mit Lackkratzern bemerkt. Es wird ermittelt, ob die Kratzer aus dem Aufzug heraus begangen wurden.
Am Strafjustizgebäude wurde ein Mann (45) festgenommen, der versucht haben soll, Einsatzkräfte mit einer Dose zu bewerfen. Bereits vor einem Hotel am Neuen Jungfernstieg soll er eine Flasche in Richtung Polizisten geworfen haben. Verletzt wurde in beiden Fälle niemand. (dpa/paul)