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Die Freundinnnen Sladjana, Gresa und Gizem (v.l.).
  • Die Freundinnnen Sladjana, Gresa und Gizem (v.l.).
  • Foto: Florian Quandt

Public Viewing in Hamburg: Heiligengeistfeld im Balkan-Fieber

Gut was los in der Fanzone auf dem Heiligengeistfeld: Zahlreiche Fans verfolgten das EM-Gruppenspiel zwischen Albanien und Kroatien auf der Großleinwand. Die Stimmung war in der ersten Hälfte gemütlich und familiär, was wohl auch mit dem eher unspektakulären Spielverlauf zusammenhing. Als das Spiel später Fahrt aufnahm, war der Jubel groß – und das auf beiden Seiten.

Das unstete Wetter der vergangenen Tage hatte vielen Zuschauern deutschlandweit die Lust auf Public-Viewing-Veranstaltungen vermiest. Nicht so am Mittwochnachmittag auf dem Heiligengeistfeld: Bei bestem Sonnenschein und 20 Grad im Schatten schauten sich die Fans beider Balkan-Länder das Spiel an.

Hamburg: Gute Stimmung beim Spiel Albanien-Kroatien

Von der vielbeschworenen Fanfreundschaft war in der Fanzone auf den ersten Blick wenig zu erkennen: Vor den verschiedenen Leinwänden blieben die Fans überwiegend unter sich. So saßen im Beach-Bereich fast ausschließlich Gäste mit den rot-weißen Karoshirts der Kroaten, während vor der großen Hauptleinwand das Albanien-Lager klar in der Überzahl war.

Der Beach-Bereich der Fanzone war fest in kroatischer Hand. Florian Quandt
Der Beach-Bereich der Fanzone war fest in kroatischer Hand.
Der Beach-Bereich der Fanzone war fest in kroatischer Hand.

Zwei dieser Albanien-Anhänger sind Ilir (32) und Adnan (36). „Wir sind extra aus Köln angereist“, sagt Ilir. Das Spiel in Hamburg hätten sie sich einfach nicht entgehen lassen wollen. „Ich habe mir sogar Urlaub genommen“, berichtet Adnan.

Beide nahmen am Fanmarsch der Albaner teil, der am Mittag von den Landungsbrücken aus startete. Mehr als 5000 Supporter beider Mannschaften zogen über die Straßen St. Pauli Fischmarkt, Pepermölenbek und Reeperbahn, ehe es für viele vom Millerntor aus in Richtung Stadion ging – oder eben auf das Heiligengeistfeld.

Adnan (l.) und Ilir sind extra aus Köln angereist. Florian Quandt
Adnan (l.) und Ilir sind extra aus Köln angereist.
Adnan (l.) und Ilir sind extra aus Köln angereist.

Dass die Stimmung so freundschaftlich ist, sei historisch bedingt, sagen die beiden. Wie weit kommt Albanien im Turnier? „Vermutlich nicht über die Vorrunde, wir müssen realistisch bleiben“, gesteht Ilir ein.

Ein ständiges Zittern bis zum Schluss: der rote Fanblock der Albaner. Florian Quandt
Ein ständiges Zittern bis zum Schluss: der rote Fanblock der Albaner.
Ein ständiges Zittern bis zum Schluss: der rote Fanblock der Albaner.

Gleich neben dem Beach-Bereich haben sich die Freundinnen Sladjana (27), Gizem (30) und Gresa (23) eingefunden. Sie alle sind aus Hamburg, zwei sind im Kroatien-Dress, nur Gresa ist Albanien-Anhängerin. Doch wie das Spiel ausgeht, sei eigentlich egal, finden sie: „Wir feiern in jedem Fall zusammen!“ Wie steht es um die Chancen beider Teams im Turnier? „Es wird schwer, aber ich hoffe weit“, sagt Gresa.

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In der zweiten Spielhälfte gewann das Match deutlich an Fahrt. Albanien war mit einem Tor in Führung gegangen, doch Kroatien traf in der zweiten Halbzeit gleich doppelt. Riesiger Jubel brandete auf und schallte über die Fanzone. Für die Albanien-Fans Ramanadi (34), Enis (32), Valdrin (28) und Vedat (34) waren dies eigentlich keine guten Nachrichten.

Die Hamburger Fan-Crew: Vedat, Valdrin, Enis und Ramadani (v. l.) Florian Quandt
Die Hamburger Fan-Crew: Vedat, Valdrin, Enis und Ramadani (v. l.)
Die Hamburger Fan-Crew: Vedat, Valdrin, Enis und Ramadani (v. l.)

Die vier Hamburger brachten die Fanfreundschaft beider Balkan-Länder mit einem gemeinsamen Schal zum Ausdruck. Auf ihm waren beide Flaggen zu sehen. „Wir jubeln in jedem Fall, egal, wie das Spiel ausgeht!“, verkündeten sie. Am Ende schoss Albanien doch noch ein Tor, und das Spiel endete unentschieden. Zur Stimmung auf dem Fanfest passte das Ergebnis allemal.

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