Räumung für Paulihaus: Sicherheitsdienst mit rechtsradikalem Symbol?
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St. Pauli –
Der martialische Aufmarsch der privaten Security zur Räumung des früheren Restaurants „Maharaja“ ist Thema einer Senatsanfrage der Linken. Unter anderem geht es um die „dünne blaue Linie“, die als ein Symbol rechter Kreise gilt und auch von dem Sicherheitsdienst S.P.U. verwendet wird.
Bereits am Tag der Räumung distanzierte sich die Sprinkenhof GmbH als städtischer Auftraggeber von dem einschüchternden Auftreten der S.P.U.-Sicherheitsleute. In Formation, schwarz maskiert und in Schutzkleidung, wirkten die Dienstleister wie ein Sondereinsatzkommando der Polizei.
Auf S.P.U.-Schutzwesten prangten Aufnäher mit einer dünnen blauen Linie und der unfreundlichen Aufschrift: „My job is to save your ass not kiss ist“, übersetzt: „Meine Aufgabe ist es, dir den Hintern zu retten, nicht, ihn zu küssen.“
S.P.U.-Chef Terje van der Leeden erklärt auf MOPO-Nachfrage, dass es sich um „privat beschaffte Patches“ handele: „Mit dem betreffenden Mitarbeiter wurde bereits ein Gespräch geführt und auf das Fehlverhalten hingewiesen.“
Van der Leeden betont, dass nur Mitarbeiter eingestellt würden, die sich „politisch absolut neutral“ verhielten. Jede Nähe zu Rechtsradikalen weise man entschieden zurück.
Die Symbolik der „dünnen blauen Linie“ ist besonders in den USA bekannt. Die „thin blue line“ steht dabei für die autoritäre Vorstellung, dass die Polizei als „dünne blaue Linie“ die Gesellschaft vor dem Chaos bewahren würde. Die „Blue Lives matter“-Bewegung gilt als Gegenentwurf zu „Black Lives matter“, der Bewegung gegen rassistische Polizeigewalt.
St. Pauli: Ärger um Räumung für das „Paulihaus“
Die Firma S.P.U. hat #thinblueline auch auf ihrer Facebookseite verwendet.
Der Senat schreibt dazu: „Nach den Erkenntnissen der Polizei werden Kontroversen über die Verwendung der Symbolik vor allem in den USA geführt. Demnach wird ein Zusammenhang zwischen der Verwendung der Symbolik und Rassismus diskutiert. Eine Strafbarkeit ist nicht gegeben. Bisher hatte die Polizei Hamburg eine Verwendung dieser Symbolik nicht festgestellt.“
Räumung für Paulihaus: Security mit rechtsradikaler Symbolik?
Auf dem Eckgrundstück am Neuen Pferdemarkt soll das auf St. Pauli umstrittene Bürogebäude „Paulihaus“ entstehen.
Vertreter der Sprinkenhof GmbH hätten bereits vor Ort versucht, die Situation zu entschärfen, so der Senat: „Nachdem erkennbar war, dass es neben der friedlichen Kundgebung nicht zu unerlaubten Aktivitäten kommt, wurde darum gebeten, die Bekleidung zu lockern. Zudem wurde darauf geachtet, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes vermehrt im Gebäude aufhielten.“
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Die Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann von der Linken war vor Ort und bestreitet diese Darstellung: „Weder wurde die Kleidung gelockert, noch hielten sich die insgesamt elf Schwarzen Sheriffs im Hintergrund oder im Gebäude auf.“
Heike Sudmann will sich damit nicht zufrieden geben: „Dass der Senat einen Sicherheitsdienst beschäftigt, auf dessen Homepage und Uniformen sich Symbole finden, die bei Rechten beliebt sind, muss aufgeklärt und beendet werden.“