Regelmäßig Ware geklaut: „Globetrotter“-Mitarbeiter muss in den Knast
Mehr als ein Jahr lang hat Christian S. seinen Arbeitgeber „Globetrotter“ um Ware erleichtert, um diese im Internet selbst wieder zu Geld zu machen. Der Gesamtwert der Sport- und Freizeitartikel: rund 100.000 Euro. Jetzt wandert der 39-Jährige für zwei Jahre in den Knast.
In mindestens einhundert Fällen bediente sich Christian S. zwischen Juni 2019 und Oktober 2020 an Sport- und Freizeitartikeln aus dem Sortiment des Outdoor-Spezialisten „Globetrotter“.
Christian S., mittlerweile ehemaliger Mitarbeiter des Unternehmens, gab die Taten bereits im vergangenen Jahr vor dem Barmbeker Amtsgericht zu.
Hamburg: Mitarbeiter beklaut „Globetrotter“ – zwei Jahre Knast
„Ich gebe die Straftaten zu, ich gebe zu, die Sachen entwendet zu haben, um sie später bei Ebay zu verkaufen“, hatte der 39-Jährige im Dezember berichtet. Sein Motiv seien Geldprobleme durch die Corona-Pandemie gewesen.
Christian S. habe einen Zweitjob in einer Bar verloren, bei „Globetrotter“ nur 1400 Euro verdient – und seinen Lebensunterhalt damit schlicht nicht mehr bestreiten können. Auch der Unterhaltspflicht gegenüber seinem Kind habe er nicht weiter nachkommen können.
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Die Ware habe er heimlich aus dem Laden geschafft und zum Teil im Internet weiterverkauft – zu deutlich günstigeren Preisen als im Geschäft. Damit weckte Christian S. das Interesse der Beamten, die die Anzeigen des 39-Jährigen entdeckt hatten.
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Das Amtsgericht verurteilte Christian S. zu zwei Jahren und vier Monaten Haft. Dagegen legte S. Berufung ein, der Fall ging am Mittwoch vor das Hamburger Landgericht. Die Hoffnung auf eine mögliche Bewährungsstrafe verflog allerdings schnell.
Christian S. sei noch mehrmals beim Klauen erwischt worden, nachdem die „Globetrotter“-Diebstähle schon aufgeflogen waren, sagte ein Sprecher des Gerichts der MOPO. Immerhin: Das Landgericht verkürzte die Haftstrafe um vier Monate auf nur noch zwei Jahre.