Blick in die Ausstellung zur Bischofsburg
  • Die neue Ausstellung im Museum bietet spannend aufbereitete Informationen zur Bischofsburg, aber auch zu weiteren archäologischen Entdeckungen im frühen Hamburg.
  • Foto: Archäologisches Museum Hamburg, Fotograf: Michael Pfisterer

Hamburgs „Bischofsburg“ ist zurück: Reise in die Vergangenheit mitten in der City

Direkt in der City eine Reise in die Vergangenheit Hamburgs zu unternehmen, ist jetzt wieder möglich, denn eines der bedeutendsten archäologischen Denkmale der Hansestadt wurde am Mittwoch nach dreijähriger Umbauphase neu eröffnet: Das „Museum – Die Bischofsburg“ am Domplatz. Die Fundamente von Hamburgs ältestem erhaltenen Gebäude nahe der historischen Hammaburg wurden ganz frisch in Szene gesetzt. Sehenswert!

Das Turmfundament aus dem 12. Jahrhundert – inszeniert mit einer innovativen Lichtinstallation – lädt nun dazu ein, auf ganz neue Weise in die mittelalterliche Geschichte Hamburgs einzutauchen. Nach neuesten Forschungen könnte es sich dabei sogar um das Fundament des ältesten Hamburger Stadttores handeln. Der Eintritt in die Bischofsburg ist übrigens kostenlos, und Genuss und Museumsbesuch lassen sich verbinden: In den historischen Räumen hat die Eismanufaktur „Eisbrecher“ eine Filiale eröffnet. 

„Bischofsburg“ wurde drei Jahre lang völlig neu gestaltet

Die spannende Außenstelle des Archäologischen Museums Hamburg befindet sich tief unter dem heutigen Straßenniveau. Mit der Neueröffnung schlägt das Museum ein interessantes Kapitel der frühen Stadtgeschichte an einem der historisch bedeutendsten Plätze Hamburgs auf. Das ringförmige Turmfundament aus dem 12. Jahrhundert mit seinen 19 Metern Durchmesser ist das älteste erhaltene Gebäude der Stadt.

Die überraschend gute Erhaltung des Steinrings zog bereits während der Ausgrabungen in den 1960er Jahren großes Interesse auf sich. Bei Aushubarbeiten war damals der sensationelle Fund gemacht worden, der heute als „Bischofsburg” bekannt ist. Damals deuteten die Forscher ihn als Fundament eines mehrgeschossigen Wohnturms des Erzbischofs aus dem 11. Jahrhundert, daher der Name.

Rekonstruktion der Hammaburg um 845 im heutigen Stadtbild. Sie wurde im 8. Jahrhundert gegründet und um 1020 aufgegeben. Der als „Bischofsburg“ bekannte Turm wurde erst im 12. Jahrhundert erbaut. Archäologisches Museum Hamburg
Bischofsburg
Rekonstruktion der Hammaburg um 845 im heutigen Stadtbild. Sie wurde im 8. Jahrhundert gegründet und um 1020 aufgegeben. Der als „Bischofsburg“ bekannte Turm wurde erst im 12. Jahrhundert erbaut.

Heute wissen die Forscher es besser: Ausgrabungen des Archäologischen Museums Hamburg erbrachten viele neue Erkenntnisse. Die Experten des Museums gehen davon aus, dass das Turmfundament möglicherweise zum ältesten Hamburger Stadttor gehörte. Denn genau hier führte die älteste befestigte Straße der Stadt, die Steinstraße, durch den Heidenwall, Hamburgs früheste Stadtbefestigung. Aber das werden erst künftige Ausgrabungen am Speersort klären können.

900 Jahre zurück: Besucher tauchen tief ein in die Vergangenheit

Mit einer Investition von 180.000 Euro, finanziert aus Sondermitteln der Behörde für Kultur und Medien und Mitteln des Archäologischen Museums Hamburg, wurde die Ausstellung nicht nur neu gestaltet, sondern auch ergänzt um die neuesten Forschungsergebnisse zu den bedeutendsten archäologischen Denkmälern der Hamburger Innenstadt: Hammaburg und Neue Burg, beide in nächster Nähe gelegen. Großformatige Illustrationen, die das frühe Hamburg realistisch zum Leben erwecken, führen auf die Spur der mittelalterlichen Hansestadt und präsentieren ein ganz neues Bild der Frühgeschichte Hamburgs. 

Anlässlich der Wiedereröffnung sagte Landesarchäologe Prof. Rainer-Maria Weiss, dass das Archäologische Museum Hamburg die Anfänge der Hansestadt rund um den Domplatz gründlich erforscht und neu bewertet hat. „Die spannenden Forschungsergebnisse werden nun vor Ort im Herzen der Stadt auch im Museum erlebbar gemacht. So hat man Hamburgs Mittelalter noch nie erlebt.“ Und Kultursenator Carsten Brosda fügte hinzu: „Im Herzen der Innenstadt kann der Besucher eintauchen in die Geschichte unserer Stadt.“

Lust bekommen, mal vorbeizuschauen? Die sogenannte „Bischofsburg“ befindet sich hier: Speersort 10, 20095 Hamburg, Domplatz/Ecke Speersort. Öffnungszeiten: montags bis samstags von 11 Uhr bis 16 Uhr. Eintritt frei.

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