Symbol Bauchschmerzen
  • Die Zahl der Magen-und-Darm-Erkrankungen sind gestiegen.
  • Foto: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Trauriger Rekord: Diese Infekte grassieren in Hamburg

Trauriger Rekord in Hamburg: Magen-Darm-Infekte haben im Jahr 2023 so viele Krankschreibungen wie nie zuvor verursacht. Die AOK Rheinland/Hamburg hat eine Vermutung, was die Gründe dafür sind.

Nach Auswertungen der Krankenkasse entfielen auf 100 berufstätige Versicherte rund 15 Fälle von Arbeitsunfähigkeit (AU-Fälle) wegen dieser Diagnose. Das heißt: Ungefähr jeder und jede Siebte war im vergangenen Jahr in Hamburg wegen Durchfalls oder Magen-Darm-Entzündungen krankgeschrieben. Männer und Frauen hat es gleichermaßen erwischt.

Grundsätzlich sind Infektionskrankheiten wie etwa virenbedingte Darmerkrankungen oder Magen-Darm-Infekte bereits seit 20 Jahren immer häufiger der Grund für Ausfälle am Arbeitsplatz. Seit dem Jahr 2004 sind die Fehlzeiten aufgrund von Magen-Darm-Beschwerden fast jedes Jahr gestiegen. Das zeigen den Angaben zufolge die Daten von hunderttausenden AOK-Versicherten.

Hamburg: Magen-Darm-Infekte auf Rekord-Hoch

Ausnahmen bilden demnach lediglich das Jahr 2017 mit einem leichten Rückgang sowie die Corona-Jahre 2020 und 2021 mit ihren pandemiebedingten Hygiene-Schutzmaßnahmen. Von 2022 zu 2023 war der Sprung bei den Erkrankungszahlen dagegen besonders groß. Hier stieg die Zahl der Fälle in der Diagnosegruppe Diarrhoe (Durchfall) und Gastroenteritis von 9,72 Fällen je 100 berufstätige Versicherte im Jahr 2022 auf 14,56 im Jahr 2023.

„Die Ursachen für die nahezu kontinuierliche Zunahme in den vergangenen 20 Jahren sind nicht klar auszumachen“, sagt Thomas Bott, Regionaldirektor der AOK in Hamburg. „Es ist aber davon auszugehen, dass Faktoren wie Ernährung, Stress, Bewegungsmangel, Rauchen oder auch Allergien eine Rolle spielen und das Risiko für Infektionskrankheiten wie virenbedingte Darmerkrankungen oder Magen-Darm-Infekte erhöhen.“

Außerdem werde vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen Infektionskrankheiten und psychischen Störungen geben könnte. Auch hier sind die Zahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Vor allem Jüngere haben Magen-Darm-Probleme

Die Auswertungen des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg für das Jahr 2023 zeigen auch, dass vor allem jüngere Beschäftigte so stark durch Magen-Darm-Infekte beeinträchtigt werden, dass sie nicht arbeiten können: In der Altersgruppe bis 19 Jahre gab es im vergangenen Jahr 42 AU-Fälle je 100 Versicherte, in der Gruppe der 20–29-Jährigen 26 AU-Fälle. Bei den über 60-Jährigen waren dagegen nur rund sieben Krankschreibungen je 100 Versicherte zu verzeichnen.

Das könnte Sie auch interessieren: Krankenstand im Norden weiter hoch – bestimmte Erkrankungen nehmen zu

„Jüngere Menschen haben häufig ein weniger ausgereiftes Immunsystem. Das macht sie anfälliger für Infektionen“, erklärt Bott. Bei älteren Menschen habe das Immunsystem gelernt, sich mit unterschiedlichen Erregern auseinanderzusetzen, so dass ein erneuter Kontakt seltener zu einer Erkrankung führe. (mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp