Hamburg kassiert Rekord-Dividende von Hapag-Lloyd: Wer kriegt das Geld?
Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist, so heißt es. Doch – um im Bild zu bleiben – dieser Bär ist schon im Visier: Die Rekorddividende der Container-Reederei Hapag-Lloyd von mehr als 11,1 Milliarden Euro bedeutet einen wahren Geldregen für die Stadt Hamburg. Die CDU-Fraktion hat auch schon Ideen, was man mit den 1,5 Milliarden Euro, die davon an die Stadt gehen, machen könnte.
Die Hansestadt Hamburg kann sich über eine milliardenschwere Dividendenzahlung von der Containerreederei Hapag-Lloyd freuen. Der Vorstand habe der voraussichtlich am 3. März tagenden Hauptversammlung eine Ausschüttung von 63 Euro je Aktie vorgeschlagen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bei einem Anteil der städtischen Beteiligungsgesellschaft HGV von 13,9 Prozent bedeutet dies für die Stadt einen Geldregen über voraussichtlich mehr als 1,5 Milliarden Euro.
CDU-Fraktion: Gewinne in Zukunftsfähigkeit der Stadt investieren
Die Aussicht über die hohen Einmalgewinne veranlassten Thilo Kleibauer, haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion dazu, den Bürgermeister und Finanzsenator dazu aufzufordern, „zügig und transparent“ darzulegen, wie mit den Gewinnen der Hapag-Lloyd umzugehen sei. Sein Vorschlag: „Die hohen Einmalgewinne aus der Hapag-Lloyd-Beteiligung müssen jetzt zielgerichtet zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Stadt eingesetzt werden. Die positiven Einmaleffekte durch die Sondersituation in der Containerschifffahrt dürfen vom Finanzsenator nicht genutzt werden, um strukturelle Probleme zu kaschieren oder vermeintliche Wahlgeschenke in den nächsten beiden Jahren zu finanzieren. Jetzt müssen die Weichen richtig gestellt werden, damit der Standort Hamburg durch Innovationen langfristig gesichert und gestärkt wird.“
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Über mehr als doppelt so viel Geld wie die Stadt Hamburg kann sich übrigens der Investor Klaus-Michael Kühne freuen, der 30 Prozent der Hapag-Lloyd-Aktien hält. Insgesamt werden 11,1 Milliarden Euro ausgeschüttet.
Stadt Hamburg ist seit 2008 Anteilseigner der damals kriselnden Reederei
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt von den sprudelnden Gewinnen der Reederei mit ihren 252 Containerschiffen und weltweit rund 14.500 Beschäftigten profitiert. Damals schüttete Hapag-Lloyd 35 Euro je Aktie aus. Dies bedeutete rund 800 Millionen Euro für die Stadt. Hamburg war 2008 bei der Reederei eingestiegen, um das damals kriselnde Unternehmen in der Hansestadt zu halten.(dpa/usch)