Techno, Tischtennis und Politik: Riesiger Andrang auf Hamburger Club
„Techno Tischtennis mit Heidi und Jan“ versprach die Hamburger Linke am Dienstagabend. Dafür waren die beiden Spitzenkandidaten der Bundespartei, Heidi Reichinnek und Jan van Aken, extra nach Hamburg in die Beat Boutique gekommen. Dem Aufruf folgten Tausende.
Schon lange vor Beginn war die Altländer Straße in Hammerbrook gut gefüllt. „Wir haben uns sehr spontan dafür entschieden, heute Abend vorbeizuschauen“, erzählten die Studentinnen Elena Horn (23) und Emilia Ahrens (20) aus Eimsbüttel. Die Plakate hatten sie in der Uni zufällig gesehen und gehofft, sich heute Abend vernetzen zu können.
Heidi Reichinnek und Jan van Aken zu Gast in Hamburg
Alleine waren sie damit jedenfalls nicht. Laut ersten Polizei-Einschätzungen von vor Ort waren dort gegen 20 Uhr um die 2000 Personen. In der Beat Boutique liefen Techno Beats, während die vorrangig jungen Besucher Ringelpiez um die Tischtennisplatte spielten. Um die 80 Personen wurden gleichzeitig reingelassen, während der Rest draußen in der Schlange geduldig wartete. Im Fundbureau direkt nebenan standen kleinere Redebeiträge auf dem Programm. Gegenüber war ein kleiner Stand aufgebaut, an dem die Besucher sich gratis Tacos abholen konnten.
Jan van Aken betrat direkt zu Beginn draußen die kleine provisorisch aufgebaute Redebühne in der Altländer Straße. „Wir haben in den letzten Wochen und Monaten so viel dazugewonnen“, sagte er, „aber Umfragen sind noch keine Wahlergebnisse, deshalb brauchen wir weiterhin eure Unterstützung.“ Derzeit ist die Linke bundesweit von drei auf sechs Prozent gestiegen, in Hamburg von fünf auf acht Prozent.
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Und dann betrat Reichinnek die Bühne. „Heidi, Heidi, Heidi!“, rief die Menge euphorisch. Die 36-Jährige bedankte sich bei den vielen Besuchern, die trotz Dunkelheit und Kälte den Weg an diesem Abend auf sich genommen hatten.
In Windeseile ging sie durch das Wahlprogramm der Partei: Mietendeckel, bessere Versorgung von Kindern und Jugendlichen, Abschaffung des Paragraphen 218 und eine künftige Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen bis zur 12. Woche außerhalb des Strafgesetzbuches. Ein entsprechendes Gesetzesvorhaben war am Montag im Rechtsausschuss des Bundestages gescheitert, unter anderem durch den Widerstand von FDP und CDU.
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